
Regina Jonas – Die erste Rabbinerin der Welt
Filmporträt im Erzählsog
Porträt der 1902 in ärmlichen Verhältnissen im Berliner Scheunenviertel geborenen Jüdin Regina Jonas, die 1935 sie als erste Rabbinerin der Welt offiziell ordiniert wurde.
Eine junge Frau im schwarzen Talar und schwarzer Kappe schaut ernst und überzeugt in die Kamera: Nur ein einziges Foto seiner Protagonistin liegt dem Dokumentarfilm-Portrait REGINA JONAS – DIE ERSTE RABBINERIN DER WELT zugrunde, darauf baut die Filmemacherin Diana Groó ihre außergewöhnliche Rekonstruktion dieses Lebens auf. Die 1902 in ärmlichen Verhältnissen im Berliner Scheunenviertel geborene Jüdin Regina Jonas erhielt die Möglichkeit, die höhere Schule zu besuchen und anschließend an der liberalen Hochschule für die Wissenschaft des Judentums zu studieren. 1935 wurde sie als erste Rabbinerin der Welt offiziell ordiniert. Nach ihrer Deportation ins Konzentrationslager Theresienstadt wurde sie 1944 in Auschwitz ermordet.
Die ungarische Regisseurin sammelte über fünf Jahre lang zeithistorisches Archivmaterial, mit dem sie das Berliner Umfeld der ungewöhnlichen Frau beschreiben konnte. Neben bekannten Bildern konnte sie dafür auch auf privates Material verschiedener jüdischer Familien aus den dreißiger und vierziger Jahren zurückgreifen. Die Aufnahmen hat Groó mit eingesprochenen Originaltexten aus theologischen Schriften, privaten Briefen und historischen Zeitungsartikeln, die sie im Berliner „Centrum Judaicum“ vorfand, mit sorgfältig eingesetztem Tonmaterial und einer dezenten musikalischen Untermalung von Komponist Daniel Kardos unterlegt. Damit erzeugt sie ein poetisches Hörspiel und erzählt quasi nebenbei auch ausführlich und beeindruckend vom jüdischen Leben der zwanziger und dreißiger Jahre in Synagogen, Schulen und auf den Straßen Berlins. Diana Groó hat aus einer filmisch eigentlich unmöglichen Ausgangslage einen nachdrückliches Filmportrait geschaffen, ohne auf nachgedrehte Szenen oder Experteninterviews zurückzugreifen. Ihre durchgängige Montage des Archivmaterials erzeugt einen vollkommen emanzipierten Erzählsog.
Hungary/United/Kingdom/Germany 2013, 64 min
Genre: Dokumentarfilm
Regie: Diana Groó
Drehbuch: Diana Groo
Musik: Daniel Kardos
Darsteller: Martina Gedeck/Rachel Weisz, Exzter Gantner, Judit Hoffmann Varga, Judit Nobel
Kinostart: 19.11.2015
Vorführungen
Keine Programmdaten vorhanden.
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