
Neue Notiz
Noch bin ich nicht, wer ich sein möchte
Fotografie als Überlebensstrategie
Die tschechische Dokumentarfilmregisseurin Klára Tasovská zeichnet den Lebensweg der Fotografin Libuše Jarcovjákovás nach. Aus dem Archiv der Fotografin hat sie ausgewählte Fotos zu einem Film montiert, der ohne bewegte Bilder auskommt.
Prag 1968. Die Teenagerin Libuše Jarcovjáková möchte Fotografin werden. Doch nach der Niederschlagung des Prager Frühlings darf die Tochter eines Maler*innen-Ehepaares in der Tschechoslowakei nicht studieren. Um in der nächsten Uni-Bewerbung als Arbeiterin Punkte zu sammeln, fängt Libuše in einer Druckerei an – und fotografiert. Die Kamera, ihr Navigationsgerät, hilft der jungen Frau, ihre Identität zu finden.
Die tschechische Dokumentarfilmregisseurin Klára Tasovská, geboren 1980, zeichnet in NOCH BIN ICH NICHT, WER ICH SEIN MÖCHTE Libuše Jarcovjákovás Lebensweg nach. Aus dem zehntausende Negative umfassenden Archiv der Fotografin hat sie ausgewählte, fast ausschließlich schwarz-weiße Fotos zu einem Film montiert, der ohne bewegte Bilder auskommt. Jarcovjákovás Aufnahmen erzählen von erschütternden und intensiven Momenten im Prag der späten 60er-, der 70er- und 80er-Jahre, von einem repressiven Regime, aber auch von Sexualität und der queeren Szene, vom West-Berlin der 80er, wo die Künstlerin den Fall der Mauer miterlebt, von Aufenthalten in Tokio, wo sie kurzzeitig als Modefotografin Erfolge feiert, und von Prag ab 1989. Musik und Hintergrundgeräusche unterstützen die Wirkung der Fotos – und wenn sich die Handlung zuspitzt, folgen die Bilder rascher aufeinander. Dazu liest Libuše Jarcovjáková aus ihren Tagebüchern.
Die Grenzgängerin reflektiert sich selbst und ihre Umgebung über sechs Jahrzehnte, was sich in ihren radikal subjektiven Fotos spiegelt. Das politische System im jeweiligen Land – Kommunismus oder Kapitalismus – beeinflusst dabei Jarcovjákovás psychische Gesundheit. NOCH BIN ICH NICHT, WER ICH SEIN MÖCHTE ist ein vielschichtiges Porträt einer Frau auf der Suche nach ihrer persönlichen Freiheit und Emanzipation – und eines bewegten Lebens, das mit der Zeitgeschichte verknüpft ist. Bei alldem gibt die Fotografie der Protagonistin Halt und dient als Überlebensstrategie.
Originaltitel: Ještě nejsem, kým chci být
Österreich/ Slowakei/ Tschechische Republik 2024, 89 min
Sprache: Tschechisch
Genre: Biografie, Dokumentarfilm
Regie: Klára Tasovská
Drehbuch: Alexander Kashcheev, Klara Tasovska
Schnitt: Alexander Kashcheev
Musik: Oliver Torr, Adam Matej
Verleih: Edition Salzgeber
FSK: 16
Kinostart: 27.02.2025
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Noch bin ich nicht, wer ich sein möchte
(Ještě nejsem, kým chci být) | Österreich/ Slowakei/ Tschechische Republik 2024 | Biografie, Dokumentarfilm | R: Klára Tasovská | FSK: 16
Die tschechische Dokumentarfilmregisseurin Klára Tasovská zeichnet den Lebensweg der Fotografin Libuše Jarcovjákovás nach. Aus dem Archiv der Fotografin hat sie ausgewählte Fotos zu einem Film montiert, der ohne bewegte Bilder auskommt.
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