Magazin für unabhängiges Kino
Filmwecker
Filmnotiz

Neue Notiz

Muxmäuschenstill X

Der Vigilante ist zurück

Mux, Vigilante der Gemeinsinnspflege, ist zurück.

Mehr

Mux, die Älteren werden sich erinnern, gründete von 20 Jahren die Gesellschaft für Gemeinsinnspflege und etablierte im Namen des Volkes immer faschistischere Züge. Jan Hendrik Stahlberg, Mastermind hinter der damaligen Mockumentary, legt nun nach. Denn die Wirklichkeit hat den damaligen MUXMÄUSCHENSTILL längst eingeholt, und da kann Mux nicht still bleiben. Er ist wieder da: und sammelt Getreue um sich, die den neoliberalen Staat endlich mal umstülpen wollen.

Das Erschreckende an dieser sehr treffsicheren Satire war der Jubel aus dem Publikum der Pressevorführung, mit dem die Ideen und Aktionen von Mux bedacht wurden: Denn dieser Jubel zeigt, wie leicht der Populismus verfängt, den Stahlberg in seiner Mux-Figur vorführt. Der trägt die Frisur von Höcke, dem Faschisten, der an die Macht will, und entfaltet ein charmantes Lächeln wie Meuthen, der dem Faschisten den Weg zur Macht freigeräumt hat. Ja: Seine Diagnose ist nicht falsch, die Analyse eines Deutschlands, in dem die Armen immer mehr unter die Räder kommen, während die Reichen reicher und die Mächtigen mächtiger werden. Und dann greift er zur Selbstjustiz, wird zum Vigilanten seiner Weltsicht, die er mit allen Mitteln durchsetzt.

Weniger als im ersten Film setzt Stahlberg hier auf das Pseudo-Dokumentarische, wenn er auch seine (Un)Taten von einem unbedarften Video-Chronisten aufzeichnen lässt. Vielmehr spielt Stahlberg mit seinem Publikum, dem er geschickt Ansätze hinwirft, die um Zustimmung heischen, um sie dann doch wieder entweder ins Absurde oder Slapstickhafte, mitunter aber auch ins Abgründige und Erschreckende kippen zu lassen. Dabei lässt er keine Lücke, die dem Publikum einen Ausweg weisen würde, er zieht konsequent die Mux-Sache durch. Der Zuschauer muss selbst herausfinden, ob und inwieweit hier gejubelt werden darf.

Harald Mühlbeyer

Details

Originaltitel: Muxmäuschenstill 2
Deutschland 2024, 94 min
Genre: Tragikomödie
Regie: Jan Henrik Stahlberg
Drehbuch: Jan Henrik Stahlberg
Kamera: Ralf Noack, Carolin Hauke, Philip Jestädt
Schnitt: Sarah Clara, Weber Natalie Trapp
Verleih: MUX Film
Darsteller: Jan Henrik Stahlberg, Tilman Vellguth, Bettina Hoppe, Sophie Roeder
Kinostart: 01.05.2025

Website
IMDB

Vorführungen

Filter
Multiplexe anzeigen

Muxmäuschenstill X

(Muxmäuschenstill 2) | Deutschland 2024 | Tragikomödie | R: Jan Henrik Stahlberg

Mux, Vigilante der Gemeinsinnspflege, ist zurück.

Vorführungen

Charlottenburg

Kant Kino

18.05. – So

TicketsKartenreservierung: https://www.yorck.de/kinos/kant-kino 11:40

Friedrichshain

Kino Zukunft

17.05. – Sa

TicketsTickets kaufen 16:00

18.05. – So

TicketsTickets kaufen 16:00

Mitte

Acud Kino

17.05. – Sa

TicketsKartenreservierung: https://acudkino.de/Programm 18:45

19.05. – Mo

TicketsKartenreservierung: https://acudkino.de/Programm 20:15

21.05. – Mi

TicketsKartenreservierung: https://acudkino.de/Programm 17:00

Hackesche Höfe Kino

HEUTE

TicketsTickets kaufen 15:30

17.05. – Sa

TicketsTickets kaufen 15:30

18.05. – So

TicketsTickets kaufen 15:30

19.05. – Mo

TicketsTickets kaufen 15:30

20.05. – Di

TicketsTickets kaufen 15:30

21.05. – Mi

TicketsTickets kaufen 15:30

ALLE ANGABEN OHNE GEWÄHR.
Die Inhalte dieser Webseite dürfen nicht gehandelt oder weitergegeben werden. Jede Vervielfältigung, Veröffentlichung oder andere Nutzung dieser Inhalte ist verboten, soweit die INDIEKINO BERLIN UG (haftungsbeschränkt) nicht ausdrücklich schriftlich ihr Einverständnis erklärt hat.