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Match Me!

Beziehungen im Zeitalter der tausend Möglichkeiten

MATCH ME!, der sich dieses Jahr beim DOK.fest München als Publikumsliebling entpuppte, verfolgt die Versuche von drei Frauen und einem Mann, einen Partner fürs Leben zu finden.

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Ach, die Liebe ist verflixt kompliziert. MATCH ME!, der sich dieses Jahr beim DOK.fest München als Publikumsliebling entpuppte, kippt einige herkömmliche Vorstellungen über Bord und stellt sich die Frage sachlich-journalistisch: Was braucht es, damit sich zwei Menschen finden und eine Beziehung eingehen?
Ausgangslage sind dabei drei Mal eine Frau und ein Mann, die, quer durch Europa gestreut, einen Partner suchen. Einmal gibt es da die bayrische Künstlerin, die gerade in Irland weilt und die Liebe sucht, um ein volleres Leben zu führen. Für sie sind Ländergrenzen inexistent: Sie bewirbt sich für eine Künstlerresidenz in Paris und findet etwa zur gleichen Zeit einen sexuell attraktiven Mann – denn das ist ihr wichtig – der in der Schweiz lebt. Im hohen Norden sucht währenddessen ein finnischer Mittvierziger mit Seemannsschnauz nach einer Frau und entscheidet sich für Verkupplungsdates, die von einem Schauspielerduo arrangiert werden. Wir verfolgen ihn auf drei lustig-peinlichen Treffen mit Frauen, die aber mehr oder weniger erfolglos bleiben. Last but not least tauchen wir in die Welt zweier Yogafanatiker ein, die sich auf einem internationalen Kongress bei Genua "matchen" lassen. Sie zieht für ihn von Wien nach Vilnius, und schon bald schmieden sie gemeinsame Zukunftspläne. Mehr sei nicht verraten.
Wie so oft im Dokumentarfilm, müssen gewisse Entscheidungen für Typen und Kontexte gefällt werden. Lässt man sich auf die eher heteronormativen (einzige Ausnahme ist ein Date in Finnland, bei der sich eine Frau als queer bezeichnet) und transeuropäischen Porträts ein, zeichnet sich ein ziemlich repräsentatives Bild von Beziehungen im Zeitalter der tausend Möglichkeiten ab, wo Distanzen und Kulturen sekundär werden, während persönliche Auswahlkriterien ins Zentrum rücken.

Raphaël Rück

Details

Deutschland/ Frankreich/ Irland/ Österreich/ Litauen 2014, 95 min
Genre: Dokumentarfilm
Regie: Lia Jaspers
Drehbuch: Lia Jaspers, Fernanda Rossi, Sonja Kulkarni
Kamera: Tim Peter Kuhn
Schnitt: Nina Ergang
Musik: Raphael Kempermann, Heiko Strömann
Verleih: W-Film
FSK: oA
Kinostart: 21.01.2016

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