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Maria träumt – oder: Die Kunst des Neuanfangs

Beschwingt-romantisch

Nachdem die alte Dame, bei der Maria jahrelang geputzt hat, das Zeitliche gesegnet hat, findet Maria eine Putzstelle und neue Perspektiven an der renommierten Pariser Académie des Beaux-Arts.

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Nachdem die alte Dame, bei der Maria (Karin Viard) jahrelang geputzt hat, das Zeitliche gesegnet und ihrer ehemaligen Angestellten nichts als eine unscheinbare Messingtaube hinterlassen hat, findet Maria eine Putzstelle an der renommierten Pariser Académie des Beaux-Arts. Doch kaum hat sie dort angefangen, passiert ihr das erste Malheur. Getreu ihrer Devise „Immer zweimal wischen!“ entfernt sie beherzt zerlaufene Butter von einem Sockel, die sich im Nachhinein als das Werk eines brasilianischen Künstlers entpuppt. Doch Hausmeister Hubert (Grégory Gadebois), heimlicher Hobbytänzer und gute Seele der Hochschule, rettet Maria – und ersetzt das Œuvre durch Butter aus der Kantine. Maria, die auf dem Heimweg in den Vorort Gedichte schreibt, und Hubert, der sich mit YouTube-Tutorials den Hüftschwung à la Elvis beizubringen versucht, sind sich sympathisch, doch Maria ist verheiratet.
Das Regieduo Lauriane Escaffre und Yvonnick Muller, das auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet, stellt in MARIA TRÄUMT eine Mittfünfzigerin in den Mittelpunkt – allein das ist angesichts fehlender Sichtbarkeit älterer Frauen auf der Leinwand bemerkenswert. Unsichtbar zu sein ist das, was Reinigungskraft Maria an ihrem Job gefällt. Doch in der Kunsthochschule erkennen Hub und Studentin Naomie (Noée Abita) – und mit ihnen das Filmpublikum – Marias Talente. Bald sitzt Maria – zunächst verschämt, dann zunehmend selbstbewusster – abends als Aktmodell im Zeichensaal. Die dreifache César-Gewinnerin Karin Viard, bekannt aus VERSTEHEN SIE DIE BÉLIERS (2014), trägt die beschwingt-romantische Komödie mit ihrer immer losgelösteren Darstellung einer erfahrenen Frau, die nicht nur die Liebe, sondern vor allem sich selbst findet – und dabei aufblüht. Escaffre und Muller, die zwei Nebenrollen spielen, widmen ihren feministischen Film „allen Marias der Welt“.

Stefanie Borowsky

Details

Originaltitel: Maria rêve
Frankreich 2022, 93 min
Genre: Romance, Komödie
Regie: Lauriane Escaffre, Yvonnick Muller
Drehbuch: Lauriane Escaffre, Yvonnick Muller
Kamera: Antoine Sanier
Schnitt: Valérie Deseine
Musik: René Aubry
Verleih: Atlas Film
Darsteller: Karin Viard, Grégory Gadebois, Philippe Uchan, Noée Abita
FSK: 6
Kinostart: 19.01.2023

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