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Love & Engineering

Algorithmus für die Liebe

Regisseur Tonislav Hristov begleitet in seiner Dokumentation eine Gruppe von liebenswerten Nerds und Geeks bei ihrer (zumindest für die Zuschauer) amüsanten Odyssee auf der Suchen nach einer Partnerin.

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Atanas Boev hat es geschafft: Obwohl er weder das Äußere eines George Clooney oder Brad Pitt zu bieten hat, und zudem auch noch stottert, hat der 3D-Programmierer aus Bulgarien nicht nur eine Ehefrau gefunden, sondern mit ihr sogar eine ganze Familie gegründet! Diese Errungenschaft qualifiziert ihn dazu, eine Gruppe von weniger erfolgreichen Kollegen anzuleiten, damit diese auch endlich eine Partnerin finden. Denn die Männer um die dreißig mögen auf beruflicher Ebene intelligent und beschlagen sein, sobald es aber zur Kommunikation oder gar Interaktion mit dem weiblichen Geschlecht kommen müsste, versagen sie auf ganzer Linie. So kann beispielsweise Markus nicht aufhören, sein gänzlich uninteressiertes Date geduldig von den Vorzügen des Action-Rollenspiels Mass Effect 3 überzeugen zu wollen: Sogar ein Import des Charakters aus dem Vorgängerspiel Mass Effect 2 ist möglich! Wenig überraschend, dass die für ihn arrangierte Verabredung keine Fortsetzung findet.
Boev wird zum Mentor der bedauernswerten Nerds und Geeks, und begibt sich mit seinen Versuchskaninchen auf die Suche nach einer Art „Algorithmus für die Liebe“. In Computer- und Programmiersprache gibt er ihnen endlich aufschlussreiche Einsichten in die weibliche Psyche und zeigt ihnen Wege auf, wie sie dieses Programm „hacken“ können. Regisseur Tonislav Hristov begleitet in seiner Dokumentation LOVE & ENGINEERING die liebenswerten Männer bei ihrer (zumindest für die Zuschauer) amüsanten Odyssee auf der Suchen nach einer Partnerin, und hat damit so etwas wie ein finnisches Pendant zur Erfolgs-Comedy THE BIG BANG THEORY geschaffen. Dabei hat er glücklicherweise kein Interesse daran, die Defizite seiner Protagonisten auszustellen. Stattdessen bringt er uns ihre Ängste und Träume mit einer charmanten Herzenswärme nahe.

Jens Mayer

Details

Deutschland/Finnland/Bulgarien 2014, 84 min
Genre: Dokumentarfilm
Regie: Tonislav Hristov
Drehbuch: Tonislav Hristov
Kamera: Peter Flinckenberg
Schnitt: Nikolai Hartmann
Musik: Petar Dundakov
Verleih: Filmtank
FSK: oA
Kinostart: 05.06.2014

Website
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