
Frühes Versprechen
Die anstrengendste Mutter der Welt
Adaption des Romans FRÜHES VERSPRECHEN, den Romain Gary - Autor, Regisseur, Kommandeur der Ehrenlegion, Diplomat und Dandy - über sein Verhältnis zu seiner wahnsinnig liebevollen und dominanten Mutter schrieb.
Um Romain Gary ranken sich Mythen. Man kennt ihn als Autor, Regisseur, Kommandeur der Ehrenlegion, Diplomaten, schließlich als Dandy an der Seite der Leinwand-Legende Jean Seberg. Bis er das Leben nicht mehr aushielt. So facettenreich wie sein Werk ist auch die Adaption seines Romans FRÜHES VERSPRECHEN von Éric Barbier.
Alles beginnt in einem Auto. Der kranke Romain Gary (Pierre Niney) fährt mit Lesley Blanch (Catherine McCormack) durch Mexiko. Obwohl Niney mit seinem Kopfverband und der Zigarette im Mundwinkel aussieht wie eine rauchende Mumie, ist es seine Präsenz, die den Film dominiert. Schwankend zwischen Extrovertiertheit und Irrsinn füllt er die Rolle des Roman Gary mit Charisma, Anziehungskraft und Tragik. Während Blanch auf der Reise das Manuskript von Garys jüngstem Roman liest – eine Hommage an die wohl anstrengendste, liebevollste Mutter der Welt – werden die Zuschauer in die Geschichte hinein gerissen.
Die Rastlosigkeit, die Garys Leben bestimmt, fängt Barbier in tragikomischen Anekdoten ein, von der schweren Kindheit in Polen über das Pastell von Nizza bis hin zum Kriegsdienst in Afrika. Charlotte Gainsbourg spielt Garys Mutter Nina Kacew mit sprödem Charme. Sie ist die Übermutter, die an ihren Sohn eine einzige, dafür umso unumstößlichere Forderung hat: Berühmt zu werden. Nicht weniger als ein gefeierter Autor, ein Leuchtfeuer, ein Diplomat soll er werden, der seine Anzüge in London kauft und dem die Damenwelt zu Füßen liegt. „Ich liebte sie zu sehr, um zu merken, dass ihre Träume naiv und exzessiv waren“, bemerkt Gary aus dem Off mit einer Lakonie, wie sie allein der beherrscht, der schon ein paar Mal gescheitert ist. Nur, um dann all das einzulösen.
Mit FRÜHES VERSPRECHEN gelingt Barbier ein fulminantes Mutter-Sohn-Drama, das sein Publikum mit bittersüßer Ratlosigkeit zurücklässt: Soll man lachen oder weinen?
Originaltitel: La promesse de l'aube
Frankreich 2017, 131 min
Sprache: Französisch, Polnisch, Spanisch
Genre: Drama
Regie: Eric Barbier
Drehbuch: Eric Barbier, Marie Eynard
Kamera: Glynn Speeckaert
Schnitt: Jennifer Augé
Verleih: Camino Filmverleih
Darsteller: Charlotte Gainsbourg, Pierre Niney, Didier Bourdon, Jean-Pierre Darroussin
FSK: 6
Kinostart: 07.02.2019
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