Neue Notiz
Killing God
Apokalypse am Silvesterabend
Ein abgeranzter Zwerg sprengt eine Silvesterfeier: Er stellt sich als Gott höchstselbst vor und verkündet, dass er zum Neujahrsmorgen die gesamte Menschheit auslöschen wird. Bis auf zwei.
Nach einem explosiven Prolog und dem Titel in flammenden Lettern macht KILLING GOD zuerst den Anschein einer familiären Tragikomödie. Zum Silvesterabend haben Ana und Carlos seinen Bruder und Vater in den abgelegenen Familiensitz eingeladen. Alle vier stecken tief in der Krise: Die Ehe steht am Abgrund, der Vater verprasst das Erbe rücksichtslos für Schnaps und Huren, und der Bruder hat schon einen Selbstmordversuch hinter sich. Ein ungeladener Gast bietet die Chance auf einen Neuanfang: Aus dem Klo kommt ein bärtiger, abgeranzter Zwerg, stellt sich als Gott höchstselbst vor und verkündet, dass er zum Neujahrsmorgen die gesamte Menschheit auslöschen wird. Überleben dürfen nur die zwei Menschen, die ihm die Familie nennt. Wen soll man da auswählen? Keiner von ihnen will sterben, aber als Dynastiengründer eignen sich alle nicht.
Wenn der Zwerg wirklich Gott ist, dann der aus dem Alten Testament, voller Wut, und nichts liebend außer Tieren und Wein. Aber wenn er Gott ist, sollte er sich auch nicht an einer Scherbe schneiden können. Was blutet, kann man töten. Vielleicht gibt es einen anderen Ausweg.
KILLING GOD lädt dazu ein, die großen Fragen des Lebens zu wälzen, ohne am nächsten Morgen einen Kater zu haben. Die metaphysischen Themen dieses Kammerspiels werden durch die comicartigen Charaktere und ein Haus, das in jeder Einstellung eher „Horror“ als „Heim“ sagt, konterkariert. Vor Wänden voller Kreuze und ausgestopfter Tiere entscheiden die vier Archetypen nicht nur über die Zukunft der Welt und die Natur von Jesus, sondern überlegen dabei auch, ob Selbstgerechtigkeit leichter wiegt, wenn man selbst weiß, dass man ein sexistisches Schwein ist. In gleichem Maße tiefgründig und schwarzhumorig, ist der erste Langfilm von Caye Casas und Albert Pintó niemals herzlos und somit perfekt für einen Start kurz nach Weihnachten.
Originaltitel: Matar a Dios
Spanien 2017, 90 min
Genre: Komödie, Schwarze Komödie, Splatter
Regie: Caye Casas, Albert Pintó
Drehbuch: Fabian Casas, Albert Pintó
Kamera: Miquel Prohens
Schnitt: Jordi López
Verleih: lupusFILMVERLEIH
Darsteller: Eduardo Antuña, Itziar Castro, Emilio Gavira, Francesc Orella
FSK: 16
Kinostart: 27.12.2018
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