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Ken Bugul – Niemand will sie

"KEN BUGUL - Keiner will sie" zeichnet ein außergewöhnliches Portrait der Mariètou Mbaye Biléoma alias „Ken Bugul“ (die Unerwünschte) - eine der herausragenden westafrikanischen Schriftstellerinnen der letzten Jahrzehnte.

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Mariètou Mbaye Biléoma alias „Ken Bugul“ kommt 1947 in einem isolierten Dorf in Senegal, das noch französische Kolonie ist, zur Welt. Ihr Vater ist bei ihrer Geburt 85 Jahre alt. Als Ken Bugul fünfjährig ist, verlässt die Mutter den Haushalt. Diese Erfahrung des Verlassenwerdens ist grundlegend für Ken Bugul. Sie fühlt sich nicht geliebt, ist aber voller trotziger Entschlossenheit und strebt nach Freiheit. Als erstes Mädchen ihrer Familie geht sie zur Schule und hat ausgezeichnete Noten.

1971 fliegt sie nach Europa, um weiter zu studieren. Sie entdeckt dort neue Ideologien und Freiheitsideen, die moderne Kunst und Drogen. Erlebt Einsamkeit und Verachtung, lernt Prostitution aus Mangel an Zuneigung kennen.

Mit 30 Jahren kehrt sie als zerstörte Frau in den Senegal zurück. Von Familie und Gesellschaft als Verrückte zurückgewiesen, fängt sie an, ihren ersten Roman „Die Nacht des Baobab“ zu schreiben und trifft auf den Serigne (spiritueller Führer), der ihr zuhört und Mut macht.

Sie wird seine 28. Ehefrau, was es ihr erlaubt, wieder von der traditionellen Gesellschaft respektiert zu werden.

1981 erscheint „Die Nacht des Baobab“ und wird ein weltweiter Erfolg.

Seit mehr als 30 Jahren komponiert Ken Bugul mit ihren Romanen ein Bild ihres Lebens als Frau. Dabei verbinden sich ihre Liebesgeschichten immer mit den sozialen und politischen Beziehungen zwischen ihrem Kontinent und dem Westen, die sie messerscharf analysiert.

Silvia Voser lässt eine mutige und verletzliche Ken Bugul selber zu Wort kommen und evoziert das Leben einer Künstlerin, deren Werk uns zu einem neuen Blick auf eine Welt voller komplexer Beziehungen verhilft. Ein seltenes und kunstvolles Regiedebüt.

hoefekino

Details

Frankreich/Schweiz 2014, 62 min
Sprache: Französisch
Genre: Dokumentarfilm
Regie: Silvia Voser
Drehbuch: Silvia Voser

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