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Jane

Angstfreie Lebenskünstlerin

Brett Morgens Porträt von Jane Goodall basiert auf über 50 Jahre lang verschollenen Aufnahmen, die der berühmte Wildlife-Fotograf Hugo van Lawick in Gombe/Tansania von der jungen Primatenforscherin drehte.

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Brett Morgens Porträt der Primatenforscherin Jane Goodall basiert auf über 50 Jahre lang verschollenen Aufnahmen, die der berühmte Wildlife-Fotograf Hugo van Lawick in Gombe/Tansania von der jungen Frau drehte. Van Lawick nahm damals nicht nur die Affen in den Fokus seiner Kamera, sondern vor allem Jane. Ihre Energie transportiert sich über die restaurierten Technicolor-Szenen - ausgebremst nur durch den manchmal etwas zu elegischen Soundtrack von Phillip Glass.
Als Kind träumte Jane Goodall davon, ein Mann zu sein, um nach Afrika reisen zu können. Sie wollte dort mit den Tieren leben. Mit 26 Jahren wurde der Wunsch der damals noch unbekannten Sekretärin aus England wahr. Dr. Louis Leakey wählte sie für sein Forschungsprojekt über Menschenaffen in Tansania aus. Er wollte dafür keine Wissenschaftler, sondern Menschen mit einer großen Liebe zu Tieren und einer unerschöpflichen Geduld gewinnen. Fünf lange Monate harrte Goodall aus, ohne sich den Schimpansen wirklich nähern zu können, dann kam der Durchbruch. Die Schimpansen akzeptieren Jane in ihrer Mitte. Und sie wusste, das ist der Ort ihrer Bestimmung. Brett Morgen geht es weniger um Goodalls Forschungsarbeit und ihr politisches Engagement. Er will die „private“ Jane zeigen: Ihre ersten Jahre, die sie mit ihrer Mutter in Afrika verbrachte und in denen sie gegen männliche Vorurteile unter den Wissenschaftlern kämpfen musste, die Liebe, die sich zwischen ihr und van Lawick entspann, die Beziehung zu ihrem Sohn. Oft stand sie vor der Wahl, sich unterzuordnen oder ihr Lebensprojekt weiter durchzuziehen. Godall entschied sich immer für ihre größte Liebe – die Schimpansen. Sie ist deshalb nicht nur eine herausragende Forscherin, sondern eine angstfreie Lebenskünstlerin und wenn man so will „natural born“ Feministin. Morgens stimmungsvolles Porträt zeigt sie in all diesen Facetten.

Susanne Kim

Details

USA 2017, 90 min
Genre: Dokumentarfilm, Biografie, Tierfilm
Regie: Brett Morgen
Drehbuch: Brett Morgen
Kamera: Ellen Kuras
Schnitt: Joe Beshenkovsky
Musik: Philip Glass
Verleih: Mindjazz
Darsteller: Jane Goodall
FSK: oA
Kinostart: 08.03.2018

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