Neue Notiz
In the Middle of the River
Jeden Tag mehr Zorn
Der Kriegsveteran Gabriel kehrt verwundet und traumatisiert aus dem Irak nach New Mexico zurück, in eine Welt, die von Drogen, Gewalt und Rassismus geprägt ist. Hier muss Gabriel herausfinden, wer seine Schwester getötet hat.
Gabriel kehrt aus dem Krieg zurück. Im Irak verwundet, braucht der 26-Jährige für seine Wunden an Körper und Geist ständig Pillen, um nicht vollends zu zerbrechen. Das ländliche New Mexico, in das er zurückkehrt, ist auf eigene Art ein Kriegsgebiet. Zwischen Wohnwagen und verfallenen Hütten trifft "White Trash" auf Native Americans, in einer Welt geprägt von Rassismus und Drogen, vor allem aber Gewalt. Gabriels kleiner Bruder will in die lokale „White Power“-Bewegung einsteigen und attackiert im Meth-Rausch mit seinen Freunden die Navajo aus der Nachbarschaft. Gabriels Großvater, als Vietnamveteran ein Vorbild für viele im Ort, verprügelt regelmäßig seine Frau, die ihm immer wieder vergibt. Dana, die Frau, die Gabriel vor fünf Jahren ohne ein Wort zurückgelassen hat, setzt ihren Zorn in Boxen um. Aber jeden Tag kommt für alle mehr Zorn dazu. In diesem Umfeld versucht Gabriel herauszufinden, wer seine Schwester getötet hat.
IN THE MIDDLE OF THE RIVER nimmt die Zuschauer in den Schwitzkasten und rennt los. Im ersten Moment hört man nur Gabriels erschöpftes Schnaufen, als er durch die Stadt tobt und ein Ziel für seine Fäuste sucht. Im ganzen Film gibt es vielleicht zwei Einstellungen, in denen die Kamera nicht in hektischer Bewegung ist, den Charakteren im Nacken sitzt, sie umkreist und mit ihnen auf Konfrontationskurs geht, während der Lärm der Umgebung den Soundtrack zum Wahnsinn liefert. Den Laiendarstellern, mit denen Regisseur Damian John Harper seinen Film gedreht hat, merkt man gelegentlich an, wie sie mit ihrem Text kämpfen, aber sie verleihen der Geschichte eine Ehrlichkeit und manchmal auch die notwendige Erdung. In einigen Momenten hält die Kamera lange auf einen Fluss, der ruhig fließt. Trotz des stürmischen Umgangs verbirgt sich in allen ein emotionaler Kern, der viel liebevoller ist, als man es in diesem Umfeld vermuten würde.
USA 2018, 113 min
Genre: Western, Familientragödie, Gesellschaftsfilm
Regie: Damian John Harper
Drehbuch: Damian John Harper
Kamera: Bogumił Godfrejów
Schnitt: Lorna Hoefler Steffen
Verleih: farbfilm verleih
Darsteller: Eric Hunter, Max Thayer, Nikki Lowe, Matthew T. Metzler, Ava Del Cielo
FSK: 16
Kinostart: 16.08.2018
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