Neue Notiz
Holtz – Gespräche um nichts
In der Form eines Monologs, grimmig und zärtlich wie ein Stück von Thomas Bernhard, erzählt der Schauspieler Jürgen Holtz über seine katastrophal-schöne Erfahrung mit dem DDR-Theater, seinem Fremdsein im Westen und den Zumutungen des Alters.
„'Der Schmierenkomödiant als letzter Souverän auf dem Theater' - mit diesem programmatischen Satz bekennt sich Jürgen Holtz zu seinem Beruf, der ihn zu einem der gefragtesten deutschen Schauspieler machte, aber auch zum streitbaren Zeitgenossen in Ost und West. Das Rollenspiel auf der Bühne, in Film und Rundfunk ist für ihn mehr als das Aufsagen von Text und das Befolgen von Regieanweisungen. Er will die Worte verstehen, sie in Frage stellen und neu behaupten, um ihren zeitlosen Sinn zu entdecken. So jemand kann nicht nur Sprachrohr geschriebener Sätze sein, er muss auch selbst schreiben und, was man nicht in Worten sagen kann, mit Pinsel und Farbe zu Papier bringen. In der Form des Monologs, grimmig und zärtlich wie ein Stück von Thomas Bernhard, erzählt Holtz über seine katastrophal-schöne Erfahrung mit dem DDR-Theater, seinem Fremdsein im Westen und den Zumutungen des Alters. Weil der Film nahezu ohne Budget entstand, wurde keins der üblichen Künstlerporträts daraus. Aber der Mangel der Mittel macht der Porträtierte durch die exakte Zeichnung seiner theatralischen Sendung wett. Nach dieser Vorstellung dürfte es noch schwerer sein, diesen Holtz im Wald der Gesichter von Bühne & Leinwand nicht als einen Besonderen zu bemerken.“
(Thomas Knauf)
Deutschland 2014, 65 min
Genre: Dokumentarfilm
Regie: Thomas Knauf
Drehbuch: Thomas Knauf
Musik: Christian Steyer
IMDB
Vorführungen
ALLE ANGABEN OHNE GEWÄHR.
Die Inhalte dieser Webseite dürfen nicht gehandelt oder weitergegeben werden. Jede Vervielfältigung, Veröffentlichung oder andere Nutzung dieser Inhalte ist verboten, soweit die INDIEKINO BERLIN UG (haftungsbeschränkt) nicht ausdrücklich schriftlich ihr Einverständnis erklärt hat.