
Neue Notiz
Hollywoodgate
Waffen für die Taliban
Der in Berlin lebende ägyptische Filmemacher Ibrahim Nash'at begleitet den Taliban- Luftwaffenkommandeur Mawlawi Mansour über ein Jahr bei Übernahme der ehemaligen US-Luftwaffenbasis „Hollywoodgate“ in Kabul.
Am 3. August 2021 marschierten die Taliban im von US- und Nato-Truppen verlassenen Kabul ein und übernahmen das zweite Mal nach 1996 die Macht in Afghanistan. Der in Berlin lebende ägyptische Filmemacher Ibrahim Nash'at traf kurz darauf in Kabul ein, nachdem er zu einer Einigung mit den Taliban gekommen war. Er würde den Luftwaffenkommandeur Mawlawi Mansour und den Taliban-Leutnant M. Javid Mukhtar ein Jahr lang begleiten, dabei wäre er nie unbegleitet und dürfte nur das filmen, was die Taliban ihm zu sehen gestatten.
Nash’at sprach mit den Taliban über einen Übersetzer, dem er sagte, er wolle nicht wissen, was die Taliban über ihn sagten. Sonst wäre der Film wohl kaum zustande gekommen. „Wenn seine Berichte schlecht sind, stirbt er “, sagt Mawlawi beiläufig zu einem seiner Untergebenen über den Regisseur.
Was der Film zeigt, muss also mit einem gewissen Vorbehalt gesehen werden, wie Nash’at selbst erklärt. Zu Beginn betreten die Taliban die eroberte US-Basis „Hollywoodgate“. Nach offiziellen Angaben des US-Militärs wurden alle Waffen, Hubschrauber und Flugzeuge vor dem Abzug der US-Armee unbrauchbar gemacht. So sieht es allerdings im Film nicht aus. Die Amerikaner hinterließen Militärausrüstung im Wert von 7,12 Milliarden Dollar, nach Angaben des Pentagon. Zwar sind die Flugzeuge beschädigt, aber Mawlawis Ingenieure sind überzeugt davon, sie reparieren zu können. Auf der Basis stehen „Black Hawk“-Helikopter, Bomber, Kampf- und Transportflugzeuge. Mawlawi ist eine echte Luftwaffe in den Schoß gefallen, er träumt von der Eroberung Tadschikistans. Bei einer Militärparade fliegt die Taliban-Luftwaffen mit ihren frisch angestrichenen Geräten über die ebenfalls eroberten Panzer. Kurz danach musste Nash’at aus Afghanistan fliehen. Die Geheimpolizei hatte ihn aufgefordert, seine Aufnahmen zu präsentieren.
Deutschland/USA 2023, 91 min
Sprache: Pashto, Dari, Englisch
Genre: Dokumentarfilm
Regie: Ibrahim Nash’at
Drehbuch: Ibrahim Nash'at
Schnitt: Atanas Georgiev, Marion Tuor
Musik: Volker Bertelmann
Verleih: CineGlobal
FSK: 16
Kinostart: 14.08.2025
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