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Herbst in Bangkok

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Bangkok war bis vor Ausbruch von Covid-19 die meist besuchte Stadt der Welt. Heerscharen von Touristen strömten in die mit Garküchen gefüllten Straßen und Märkte. Shopping-Malls, pittoreske Tempel und die berühmten Vergnügungsviertel waren Zugkräfte, die jedes Jahr mehr Besucher anlockten. Die einen kamen, um dem Konsumismus zu frönen, andere des kulturellen Angebotes wegen. Manche setzten auf der Suche nach der Liebe ihr Herz in Flammen, um später ihre Existenz in Schutt und Asche zu legen. Die Bewohner haben jedenfalls täglich die Kollateralschäden einer expandierenden Konsumgesellschaft zu bewältigen: im Müll erstickende Kanäle und Wasserwege, gesundheitsgefährdende Luftverschmutzung und einen permanenten Verkehrsinfarkt. Herbst in Bangkok gibt Einblick in die unterschiedlichen Lebenswelten dreier Menschen in einer asiatischen Megacity. Jewwej, der versucht als Papierkünstler sein Auskommen zu finden, obwohl Kunst in Thailand als nicht wichtig angesehen wird. Nee, die aus armen Verhältnissen stammt und sich empor gearbeitet hat, besitzt drei florierende Geschäfte, ein luxuriöses Haus, Auto und eine Harley Davidson. Ihr ganzes Leben musste sie immer nur schuften. Book, der bei seiner Großmutter aufwuchs, weil seine Mutter an Drogen starb, möchte als Rapper Bekanntheit erlangen, um seinen kleinen Bruder wiederzufinden. Allen gemeinsam ist eine fundamentale Lebensweisheit, ein unumstößlicher Glaube an eine positive Zukunft, aber auch Verletzlichkeit, die im Laufe des Films zum Ausdruck kommt. Bangkok wird als Stadt der Engel und Hedonist*innen bezeichnet. Die Engel sind ausgeflogen und die Glücksritter verschwunden. Bangkok wird nie mehr so sein wie es einmal war.

Details

Österreich 2021, 100 min
Genre: Dokumentarfilm
Regie: Walter Größbauer
Musik: Karl Ritter

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Keine Programmdaten vorhanden.

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