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Heimat a.d. – Geschichten der Deutschen aus Kirgisistan

Heimat a.D. zeigt Videoclips zur Geschichte der Deutschen in Kirgisistan, gedreht im Frühjahr 2014 in Deutschland und Kirgisistan im Auftrag des Goethe-Instituts Almaty.

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Heimat a.D. zeigt Videoclips zur Geschichte der Deutschen in Kirgisistan, gedreht im Frühjahr 2014 in Deutschland und Kirgisistan im Auftrag des Goethe-Instituts Almaty. Die Idee: In Zeiten, in denen sich Kirgisistan neu findet, soll ein Blick auf die ethnische Vielfalt und das Zusammenleben der Nationalitäten in der Region geworfen werden, in der sich die Völker seit Jahrhunderten gegenseitig kulturell inspirierten. Ohne dabei das Leid zu verschweigen, das die Zeiten von 1918 bis 1956 prägte, will Heimat a.D. dies am Beispiel der deutschen Minderheit zeigen, die seit 132 Jahren in Kirigisistan zuhause ist.

Konzept: Gunther Kreis und Tobias Hülswitt
Kamera und Schnitt: Gunther Kreis
Interviews und Texte: Tobias Hülswitt

zum Film:
Im 16. Jahrhundert flohen Angehörige des mennonitischen Glaubens aus den Niederlanden und verschiedenen nord- und mitteldeutschen Staaten vor religiöser Verfolgung ins Königreich Polen. Nachdem ihr neues Siedlungsgebiet an Preußen gefallen war, zogen 1853/54 31 Mennonitenfamilien an die Wolga. Auch dort verloren sie 1874 ihre Privilegien, was eine massive Abwanderung nach Nord- und Südamerika auslöste. Andere mennonitische Siedler zogen in die neue russische Provinz Turkestan, zu der auch das heutige Kirgisistan zählte. Dort lebten ihre Nachfahren in großer Zahl bis in die 1970er Jahre hinein. In den 1990er Jahren wanderten die meisten von ihnen nach Deutschland aus, nur einige wenige leben noch heute am Fuß des kirgisischen Hochgebirges.
Ab 1956 setzte der massive Zuzug anderer Russlanddeutscher ein, viele von ihnen ebenfalls ehemalige Wolgadeutsche, so dass die Gesamtzahl der kirgisischen Deutschen auf über 100 000 anwuchs. Doch auch die Spätangekommenen übersiedelten nach dem Ende der UdSSR beinahe vollständig nach Deutschland.
Heimat a.D. – Geschichten der Deutschen aus Kirigistan porträtiert die verschwindende Minderheit, die über 110 Jahre in Frieden mit ihren Nachbarn in Kirgisistan lebten.

Ein Projekt des Goethe-Institut Almaty von Tobias Hülswitt und Gunther Kreis

Gunther Kreis und Tobias Hülswitt

Details

D 2016, 70 min
Genre: Dokumentarfilm
Regie: Gunther Kreis, Tobias Hülswitt
Drehbuch: Gunther Kreis, Tobias Hülswitt

Vorführungen

Keine Programmdaten vorhanden.

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