Magazin für unabhängiges Kino
Filmwecker
Filmnotiz

Neue Notiz

Gringo

Überraschend dreckig

Den mittleren Angestellten eines Pharmakonzerns Harold (David Oyelowo) verschlägt es nach Mexiko. Dort soll ein großer Deal über die Bühne laufen, der den unbescholtenen Harold ins Zentrum krimineller Machenschaften katapultiert.

Mehr

In den Neunzigern beackerte das US-Kino höchst erfolgreich das Genre des dreckigen kleinen Gangsterfilms. In der jüngeren Vergangenheit ist die Spielwiese für allerlei schräge und zwielichtige Gestalten eher im skandinavischen Kino beheimatet. GRINGO steht ganz klar in dieser Tradition, setzt aber eigene Akzente. Nicht nur, dass der Film die zweite Regiearbeit des Australiers Nash Edgerton ist, dessen Bruder Joel neben den Südafrikanern Charlize Theron und Sharlto Copley und dem aus England stammenden David Oyelowo vor der Kamera steht – auch der Handlungsort ist zu großen Teilen jenseits der US-Grenze zu finden. Den mittleren Angestellten und ewigen Punching Bag des Schicksals Harold (David Oyelowo) verschlägt es mit seinen Chefs, der biestigen Elaine und dem schmierigen Richard, nach Mexiko. Dort soll ein großer Deal über die Bühne laufen, von dem Harold nur wenig ahnt. Doch je mehr er die Machenschaften hinter den Kulissen des Pharmakonzerns durchschaut, desto weniger hat er zu verlieren. Was das amerikanische Pärchen – der kleine Drogendealer Miles und die ahnungslose Sunny – damit zu tun haben, warum der Kartellboss „Black Panther“ hinter Harold her ist und was die amerikanische Drogenbehörde zu all dem sagt, das bleibt bis zum Schluss spannend. Mit tiefschwarzem Humor und solider Action erzählt GRINGO eine wendungsreiche Story, die vor allem von der Ensembleleistung lebt: Joel Edgerton, gerade noch in RED SPARROW zu sehen, darf hier das vollblütige Arschloch geben und wird dabei nur noch von Charlize Theron übertroffen, die absolut keine Skrupel hegt, um ihre Ziele zu erreichen. David Oyelowo beweist komödiantisches Talent als Spielball des Zufalls. GRINGO ist ein kurzweiliges Vergnügen, temporeich und stets überraschend.

Lars Tunçay

Details

USA 2018, 110 min
Genre: Drama, Komödie, Action
Regie: Nash Edgerton
Drehbuch: Matthew Stone, Anthony Tambakis
Kamera: Natasha Braier, Eduard Grau
Verleih: Tobis Film
Darsteller: David Oyelowo, Charlize Theron, Thandie Newton, Amanda Seyfried, Joel Edgerton
FSK: 16
Kinostart: 05.04.2018

Website
IMDB

Vorführungen

Keine Programmdaten vorhanden.

ALLE ANGABEN OHNE GEWÄHR.
Die Inhalte dieser Webseite dürfen nicht gehandelt oder weitergegeben werden. Jede Vervielfältigung, Veröffentlichung oder andere Nutzung dieser Inhalte ist verboten, soweit die INDIEKINO BERLIN UG (haftungsbeschränkt) nicht ausdrücklich schriftlich ihr Einverständnis erklärt hat.