Mason Pettis (John Cena) hat seine Bestimmung im Einsatz als Special-Forces-Soldat bei der US-Army gefunden, doch nach einem Angriff auf sein Team sieht er sich gezwungen in sein altes Leben als Anwalt zurückzukehren. Von Unzufriedenheit und Selbsthass geplagt zögert er nicht lange, das Jobangebot eines alten Kameraden anzunehmen: Er soll die Journalistin Claire Wellington (Allison Brie) in das fiktive südamerikanische Land ‚Paldonien‘ begleiten, wo sie ein Interview mit dem amtierenden Diktator Venegas (Juan Pablo Raba) führen soll. Dabei ist es ausgerechnet Venegas gewesen der den Angriff auf Pettis altes Team veranlasst hat.
FREELANCE von TAKEN-Regisseur Pierre Morel scheint gefangen in einer Identitätskrise. Pettis Lebensgeschichte soll emotional sein, die politische Situation in Paldonien vielschichtig und komplex. Die wirre Erzählstruktur, übersaturierten Bilder und überzogene musikalische Untermalung verhindern eine solche Emotionalität allerdings vollständig. Obwohl sich jede Figur selbst ernst nimmt, findet kein Dialog ohne Comedy-Einlage statt, leider nur selten mit Erfolg. Implizit und explizit werden politisch fragwürdige Aussagen getroffen, ohne diese einzuordnen. Ebenfalls schwankt die schauspielerische Leistung der drei Hauptdarsteller*innen von Szene zu Szene, und auch die Action-Sequenzen wirken nicht wie aus einem Guss: Professionell inszenierte Kampfchoreografien stehen im Schatten von billig aussehenden Explosionen, und die häufig zum Einsatz kommenden Go-Pro-Aufnahmen sehen mal gut und mal miserabel aus. Besonders die actionreichen Momente erwecken daher immer wieder einen unfertigen Gesamteindruck. FREELANCE bewegt sich auf der Grenze zwischen standardisierter ‚Video on Demand‘ Produktion und B-Movie, ist aber weder genug vom einen noch vom anderen, um zum Geheimtipp werden zu können.

Lukas Hoffmann