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Frankenstein

Das "Monster" erzählt.

Mary Shelleys Frankenstein – erzählt aus der Perspektive des „Monsters“.

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Guillermo Del Toro liebt Monstergeschichten und fabelhafte, mythische Kreaturen, wie er sie in PANS LABYRINTH oder seinem Oscar-Gewinner THE SHAPE OF WATER geschaffen hat. Immer wieder spielt dabei auch seine Faszination für Wissenschaft und Technik eine Rolle. Jetzt hat sich der mexikanische Regisseur mit einer aufwendigen Neuinterpretation von Mary Shelleys Roman „Frankenstein“ einen langjährigen Traum erfüllt, der all seine Leidenschaften vereint - unterstützt von Netflix, aber in seiner pompösen Inszenierung eindeutig fürs Kino gedacht.

Die Ehrfurcht Del Toros vor dem Ausgangsmaterial ist dem imposanten Epos eingeschrieben, dennoch vollzieht der Film einen wesentlichen Erzählwechsel: Er gibt dem selbstgebastelten Ungeheuer ein Herz und die Gelegenheit, sich an seine Erfahrungen nach der Flucht aus Frankensteins Labor aus eigener Perspektive zu erinnern. Gespielt wird das geplagte Geschöpf von Jacob Elordi mit viel Verve und einem ungewohnten Hang zur Sentimentalität.

Im ersten Teil trägt jedoch zunächst Oscar Isaacs wissenschaftlicher Freigeist seine Version der Geschehnisse vor: Früher wurde der begabte junge Victor Frankenstein vom strengen Vater (Charles Dance) misshandelt, was seinen Sohn schließlich dazu animierte, den renommierten Arzt in seiner Forschung übertreffen zu wollen. Doch sein gottloser Glaube, dass der Tod überwunden werden kann, macht ihn in der medizinischen Fachwelt von Edinburgh zum Außenseiter - bis es ihm tatsächlich gelingt, einen leblosen Körper mithilfe einer elektrischen Ladung wiederzuerwecken. Die spürbare tiefe Verzweiflung der Kreatur über seine ungewollte Existenz bildet im Film einen scharfen Kontrast zur überbordenden Arroganz des Schöpfers.

Zwar steht auch in Del Toros romanisierter Version der Klassiker-Vorlage die Frage im Zentrum, wer hier am Ende das „wahre“ Monster ist. Dabei zeigt sich der Regisseur von vornherein parteiisch - er nimmt sich viel Zeit für sein geplagtes Geschöpf und vernachlässigt dafür interessante Nebenfiguren wie Christoph Waltz als korrumpierter Finanzier und Mia Goth als dessen zartfühlende Nichte in der Charakterzeichnung. Aber Del Toros stets virtuose visuelle Bildsprache hilft geschickt über solche narrativen Mängel hinweg.

Pamela Jahn

Details

USA/Mexiko 2025, 149 min
Sprache: Englisch, Dänisch
Genre: Horror, Drama, Literaturverfilmung
Regie: Guillermo del Toro
Drehbuch: Guillermo del Toro
Kamera: Dan Laustsen
Schnitt: Evan Schiff
Musik: Alexandre Desplat
Verleih: Netflix
Darsteller: Oscar Isaac, Jacob Elordi, Mia Goth, Christoph Waltz, Charles Dance, Lars Mikkelsen
FSK: 16
Kinostart: 23.10.2025

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Frankenstein

USA/Mexiko 2025 | Horror, Drama, Literaturverfilmung | R: Guillermo del Toro | FSK: 16

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