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Everything Will Change

Agit-Prop-Sci-Fi

Wir schreiben das Jahr 2054. In einem Trödelladen stoßen Ben, Fini und Cherry auf Videos mit alten Tiersendungen. Ungläubig betrachten sie Giraffen und Elefanten, unsicher, ob es sich um die allgegenwärtigen Fake News handelt …

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EVERYTHING WILL CHANGE ist ein Propagandafilm und macht daraus auch kein Geheimnis. Wir schreiben das Jahr 2054. Die Städte sehen aus wie eine Mischung aus BLADE RUNNER und Vintage Store (was sicher auch mit dem Budget zu tun hat), und auf dem Land herrscht eine monokulturelle Ödnis. Die vorherrschende Farbe ist Rot. Sie scheint von Toxizität und Wasserknappheit zu erzählen. Naturgeräusche gibt es kaum, denn die meisten Tiere sind beim 6. großen Artensterben, das in den 2020er Jahren einsetzte, verschwunden. In einem Trödelladen stoßen Ben, Fini und Cherry auf Videos mit alten Tiersendungen. Ungläubig betrachten sie Giraffen und Elefanten, unsicher, ob es sich um die allgegenwärtigen Fake News handelt. Sie beschließen, der Sache auf den Grund zu gehen und landen in einem geheimen Bunker, in dem nicht nur Dokumentarmaterial aus 50 Jahren Naturdokus auf sie wartet, sondern auch zahlreiche – reale – Expertinnen und Zeitzeugen wie der Meeresbiologe Prof. Dr. Mojib Latif oder der Filmemacher Wim Wenders. Sie alle erzählen davon, wie schön der Planet Anfang des Jahrtausends war, wie rasant das Artensterben alles veränderte und wie schnell sich die Menschheit an die Artenarmut gewöhnte. Was man nicht kennt, das fehlt einem nicht. Der durchschaubare Plot ist krude zusammengetackert und dient vor allem als Vehikel für Tieraufnahmen einerseits und das Unterbringen von Expertise und Faktenwissen andererseits. Apokalyptische Montagen mit Großwildjagdszenen und Tieren auf der Flucht vor Waldbränden haben die Subtilität von PETA-Kampagnen. Nichtsdestotrotz berührt die Kernidee, vor allem in den Stellungnahmen der Fachleute, die vom Jetzt in der Vergangenheitsform sprechen. Dabei wird die Trauer um den drohenden unwiederbringlichen Verlust deutlich spürbar. Die Lage ist prekär.

Hendrike Bake

Details

Deutschland/Niederlande 2021, 93 min
Sprache: Deutsch, Englisch
Genre: Dokumentarischer Film, Drama, Science Fiction
Regie: Marten Persiel
Drehbuch: Marten Persiel, Aisha Prigann
Kamera: Felix Leiberg
Schnitt: Maxine Goedicke, Bobby Good
Musik: Gary Marlowe
Verleih: farbfilm Verleih
Darsteller: Noah Saavedra, Jessamine-Bliss Bell, Paul G Raymond, Wim Wenders, Markus Imhoof
FSK: 12
Kinostart: 14.07.2022

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