
Neue Notiz
Ernest Cole – Lost and Found
Dokumentarist der Apartheid
Ernest Cole fotografierte, oft heimlich und unter erheblicher Gefahr, den Alltag der Apartheid in Südafrika.
Ernest Cole war als Fotograf der wichtigste Dokumentarist der Apartheid in Südafrika. Er fotografierte, oft heimlich und unter erheblicher Gefahr, den Alltag der Apartheid: Sitzbänke, Trinkwasserspender, Treppenaufgänge, Restaurants und Bars, alles ist mit „Whites only“ oder „Black and Coloured“ gelabelt. Die Bilder erzählen von der Willkür der Polizei, von Passierscheinen und Ausweisdokumenten, die jederzeit eingezogen werden konnten. Vielleicht am beeindruckendsten sind die feindseligen Blicke, die Cole einfängt, wenn weiße Südafrikaner seine Kamera entdecken.
1967 gelang ihm die Emigration nach New York, wo sein einflussreiches Buch „House of Bondage“ bei Random House veröffentlicht wurde. Coles Fotos wurden in zahlreichen internationalen Magazinen abgedruckt und trugen maßgeblich zur Stärkung der Anti-Apartheid-Bewegung bei. Seine Arbeit in den USA, wo er in den Südstaaten miserable Lebensumstände der Schwarzen Amerikaner dokumentierte und den gleichen feindseligen Blicken von Weißen begegnete, stieß auf kein Interesse bei US-Verlagen. Cole zog sich zurück, verfiel in tiefe Depression und wurde schließlich obdachlos.
Ein großer Teil seiner Arbeit galt als verschollen. Dann wurde 2018 in Schweden ein von Unbekannten vor Jahrzehnten eröffnetes Schließfach entdeckt, das 60.000 sorgfältig archivierte Negative und zahlreichen Aufzeichnungen enthielt. Coles Bilder sind ein wichtiger und wütender Gegenpol zu der entspannteren Straßenfotografie von Robert Frank, Gary Winogrand oder Vivian Maier.
Ein weiteres Mysterium in Raoul Pecks Film ERNEST COLE: LOST AND FOUND: Die Erzählerstimme von LaKeith Stanfield liest offenbar aus den Aufzeichnungen von Ernest Cole vor. Dann aber beschreibt der Erzähler in der Ich-Perspektive den Tod und das Begräbnis von Ernest Cole, und führt damit einen weiteren Faktor der Verstörung ein.
Frankreich/USA 2024, 106 min
Sprache: Englisch, Französisch
Genre: Dokumentarfilm, Biografie
Regie: Raoul Peck
Drehbuch: Raoul Peck
Kamera: Wolfgang Held, Moses Tau
Schnitt: Alexandra Strauss
Musik: Alexei Aigui
Verleih: Edition Salzgeber
FSK: 12
Kinostart: 17.04.2025
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Ernest Cole - Lost and Found
Frankreich/USA 2024 | Dokumentarfilm, Biografie | R: Raoul Peck | FSK: 12
Ernest Cole fotografierte, oft heimlich und unter erheblicher Gefahr, den Alltag der Apartheid in Südafrika.
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