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Ensayo de despedida – Abschieds-Essay

Wäre es sinnvoll, eine klare Grenze zwischen Dokumentar- und Spielfilm zu ziehen, täte man dies, um genau über jene Begrenzung zu sprechen, die heutzutage am Zerbrechen ist. Macarena Albatustri folgt mit ihrem Debüt einer Reihe von ...

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Wäre es sinnvoll, eine klare Grenze zwischen Dokumentar- und Spielfilm zu ziehen, täte man dies, um genau über jene Begrenzung zu sprechen, die heutzutage am Zerbrechen ist. Macarena Albatustri folgt mit ihrem Debüt einer Reihe von Dokumentarfilmen, die Albertina Carri mit Los rubios eröffnet hat. In beiden Fällen katapultiert die Leere, die der Tod hinterlässt, die Protagonistin-Regisseurin auf eine äußerst persönliche Reise hin zur Rekonstruktion ihrer verstorbenen Eltern (oder wenigstens einer Fährte von ihnen) und damit einhergehend zu ihrer eigenen Identität. Wie auf einer verzweifelten, aber intelligenten Schatzsuche finden sich Spuren von Albatustris Mutter in den Familienvideos anderer Familien (die eigene besitzt keine Videos), auf Fotos von Menschen, die sich am Flughafen umarmen, in den wenigen Sekunden eines Hochzeitsvideos, das sie ein ums andere Mal abspielt und an einer bestimmten Stelle anhält, um das einzige Bild ihrer Mutter möglichst festzuhalten. In diesem Spiel, das sich in bewusst fiktiven Materialien und Registern offenbart, tritt schließlich die Verbindung zwischen Mutter und Tochter klarer zutage. Damit keimt gleichzeitig der Verdacht auf, dass sich die Wahrheit nur durch ihre Abbildung enthüllen lässt.

Wolf Kino

Details

Originaltitel: Ensayo de despedida
RA 2016, 75 min
Regie: Macarena Albalustri
Drehbuch: Macarena Albalustri, Tomas Dotta

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