Neue Notiz
Element of Crime in Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin
Ein Element von "scheißegal"
Im Mittelpunkt von ELEMENT OF CRIME – WENN ES DUNKEL UND KALT WIRD IN BERLIN steht die Band – ihre Geschichte, ihre Musik, die Zusammenarbeit über die vielen Jahre.
Jedesmal, wenn wir in der Gegend von Bremen sind, freue ich mich, wenn Delmenhorst ausgeschildert ist, und spiele mit dem Gedanken, die „Straße der Verdammten“ zu besuchen, „die dort Bremer Straße heißt“. Das muss aber auch nicht unbedingt sein, denn so eine Straße der Verdammten wie sie im Element of Crime-Song Mittelpunkt der Welt vorkommt, gibt es überall. Die Musik, vor allem aber die Texte von Element of Crime waren ein wichtiger Bestandteil meiner 90er und 00er Jahre. Entsprechend habe ich mich auf Charly Hübners Band-Doku gefreut, etwas mulmig war mir aber auch, denn ich wusste nicht, ob ich überhaupt mehr über die Leute hinter den Songs wissen wollte.
Die Sorge war unbegründet. ELEMENT OF CRIME interessiert sich nicht für das Privatleben der Musiker. Nach dem Film weiß man nicht einmal, ob es Partner*innen oder Kinder gibt, und das bei einem Repertoire, dass zu 90 % aus Kennenlern- und Trennungsliedern besteht. Im Mittelpunkt steht die Band – ihre Geschichte, ihre Musik, die Zusammenarbeit über die vielen Jahre. Regisseur Charly Hübner ist mit Element of Crime auf Tournee gegangen und hat fünf eigens hierfür arrangierte Auftritte in Berlin gefilmt, in Locations, die vom intimen Privatclub über das SO36 bis hin zur 9.000 Leute fassenden Open Air-Bühne der Zitadelle Spandau reichen. Außerdem hat er sich ausgiebig mit Sven Regener (Gesang, Trompete), Jakob Ilja (Gitarre) und Richard Pappik (Schlagzeug) unterhalten. In der Montage entsteht daraus so etwas wie ein langer Abend, an dem man viel Musik hört – die Stücke der Band und einiger Gastmusiker*innen werden nahezu ausgespielt – und sympathischen Leuten zuhört, die von ihren Anfängen im Berlin der 1980er Jahre erzählen, von der Entscheidung, gegen den Trend – oder vielleicht eher vor dem Trend – deutsche Texte zu singen, vom stetig wachsenden Erfolg und vom Zusammenspiel.
Was sich dabei vor allem vermittelt, ist eine unaufgeregte Grundstimmung, die sich nicht sehr für Karriere interessiert, dafür umso mehr für die Freiheit, in Ruhe eigene Wege zu gehen. Die freundlich ist und offen, aber auch ein Element von „scheißegal“ hat, von punkiger Unberührbarkeit, die sehnsüchtig macht. Sehr viel davon hat mit den 1980ern in Berlin zu tun, denen sich der Film in den Gesprächen und mit gewitzt montiertem Archivmaterial abseits der üblichen Bilder nähert, und so ist ELEMENT OF CRIME nebenher auch einer der schönsten Berlinfilme seit langem.
Deutschland 2024, 95 min
Sprache: Deutsch
Genre: Dokumentarfilm, Musikfilm
Regie: Charly Hübner
Kamera: Casey Campbell
Schnitt: Christoph Brunner
Verleih: DCM Film
Kinostart: 03.10.2024
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Element of Crime in Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin
Deutschland 2024 | Dokumentarfilm, Musikfilm | R: Charly Hübner | Interview
Im Mittelpunkt von ELEMENT OF CRIME – WENN ES DUNKEL UND KALT WIRD IN BERLIN steht die Band – ihre Geschichte, ihre Musik, die Zusammenarbeit über die vielen Jahre.
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