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Eingeimpft

Ratloser Vater

Als der Dokumentarfilmer David Sieveking eine Tochter bekommt, steht irgendwann auch das Thema Impfschutz an. Von sich aus wäre Sieveking einfach den Empfehlungen der Ärzte gefolgt, aber seine Frau ist skeptisch. Also begibt Sieveking sich auf Recherchereise.

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Als der Dokumentarfilmer David Sieveking eine Tochter bekommt, steht irgendwann auch das Thema Impfschutz an. Von sich aus wäre Sieveking einfach den Empfehlungen der Ärzte gefolgt, aber seine Frau, die selbst schon Unverträglichkeitsreaktionen nach Impfungen erlebt hat, ist skeptisch. Also begibt Sieveking sich auf Recherchereise und dokumentiert Erkenntnisse und Begegnungen aber auch die innerfamiliären Auseinandersetzungen und Denkprozesse, die seine Forschungen begleiten. Letztere sind oft sichtbar nachgestellt. Sie bieten weniger einen "echten" Einblick in Sievekings Leben, sondern dienen dazu, die Zuschauer an die Hand zu nehmen und mit ihnen die Frage "Impfschutz ja oder nein, und wenn ja, in welcher Form?" gemeinsam zu erkunden. Die Alltagsituationen, etwa auf einem Kreuzberger Spielplatz mitten in der Masernwelle, positionieren Sieveking als einen ratlosen Vater unter vielen und damit als einen Typ ohne Agenda, als einen für alle Seiten erstmal vertrauenswürdigen Ansprechpartner. In der vehement geführten Debatte ist das eine versöhnliche und kluge Position. In seiner Recherche bemüht sich Sieveking um größtmögliche Offenheit. Er erklärt, wie Impfstoffe eigentlich funktionieren, und beleuchtet den Unterschied zwischen Lebend- und Todimpfstoffen. Er spricht mit Vertretern der STIKO, die die Impfrichtlinien für Deutschland erlässt, mit Anthroposophen, die weniger und spätere Impfungen empfehlen, mit einem Münchener Pathologen, der eine seltsame Häufung von Todesfällen nach der Einführung eines neuen Mehrfachimpfstoffs bemerkt hat, und mit dem herstellenden Pharmaunternehmen, dass da keinen Zusammenhang sieht, den Impfstoff aber trotzdem zurück gezogen hat. Sein wichtigster Ansprechpartner aber ist der schwedische Arzt Dr. Peter Aaby, der seit 1978 in Guinea-Bissau alle Impfungen und Todesfälle dokumentiert und aus den Korrelationen eine bemerkenswerte These entwickelt hat.

Toni Ohms

Details

Deutschland 2018, 95 min
Genre: Dokumentarfilm
Regie: David Sieveking
Drehbuch: David Sieveking
Kamera: Adrian Stähli, Kaspar Köpke
Verleih: farbfilm verleih GmbH
FSK: oA
Kinostart: 13.09.2018

Website
IMDB

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Keine Programmdaten vorhanden.

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