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Die Wiese – Ein Paradies nebenan

Kuckuckskäfer & Grillenkonzerte

Der Dokumentarfilm beobachtet das artenreiche Leben in einer Wiese.

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Wenn man so will, ist DIE WIESE ein Propagandafilm. Der Naturfilmer Jan Haft (DIE NORDSEE, MAGIE DER MOORE) hat den Film im Auftrag der Deutschen Wildtier Stiftung gedreht – mit dem Ziel auf die Bedeutung der wilden Wiesen für Artenvielfalt und Ökosystem aufmerksam zu machen. Über den Zyklus eines Jahres verfolgt Haft das Leben auf der Wiese. Als Protagonisten führen eine Ricke und ihre zwei jungen Rehkitze durch den Film, die immer wieder aus dem Wald auf die Wiese kommen, um dort junge Gräser und Kräuter zu fressen. Andere „große“ Bewohner und Besucher der rund 30 Wiesen, auf denen Haft gefilmt hat, sind Singvögel, wie die Feldlerche, die im Gras nistet, eine Füchsin und ihr Nachwuchs, der Schreiadler, der über die Freiflächen kreist, und sogar eine Kuhherde. Die wahren Stars des Films sind dagegen oft nur wenige Millimeter bis Zentimeter groß. In einer hübschen Szene zeigt Haft unterschiedlichste Grillen, die alle ein anderes Geräusch im großen Wiesenkonzert machen. Es gibt eine weiße Spinne, die auf weißen Blumen unsichtbar wartet, bis ein leckeres Insekt – sie ist da wählerisch – vorbeikommt, und einen Käfer, der seine Larven wie Kuckuckseier in Wildbienennestern ablegt. Dazu erzählt Sprecher Sebastian Winkler ein wenig pastoral im Tonfall, aber meist angenehm sachlich Wissenswertes über die Pflanzen und Tiere, denen wir begegnen. Haft vermeidet es, die Tiere zu vermenschlichen und gleichzeitig hält er sich mit der Naturfilmtrope vom Fressen-und-Gefressen-werden angenehm zurück. Wenn in die DIE WIESE ein Greifvogel eine Maus erlegt, ist das kein Thriller. Wenn Mähmaschine, Motorpflug und Düngewagen anrücken, schon. DIE WIESE endet mit einem eindringlichen Plädoyer dafür, die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit das vorhandene Grünland geschützt und die Bauern zu ökologischer Bewirtschaftung verpflichtet werden können.

Toni Ohms

Details

Deutschland 2019, 90 min
Genre: Dokumentarfilm, Naturfilm
Regie: Jan Haft
Drehbuch: Jan Haft
Kamera: Kay Ziesenhenne, Jan Haft
Musik: Dominik Eulberg, Sebastian Schmidt
Verleih: Polyband
FSK: oA
Kinostart: 04.04.2019

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