
Neue Notiz
Die leisen und die grossen Töne
Ungleiche Brüder
Der Dirigent Thibaut braucht eine Knochenmarkspende. Aber das Treffen mit seinem Bruder erwackt viele Erinnerungen.
DIE LEISEN UND DIE GROSSEN TÖNE ist ein Film über zwei einander fremde Brüder, die einen Weg zueinander finden müssen. Wie so viele französische Tragikomödien ist es auch ein Film, der von der Aussöhnung einer zersplitterten Gesellschaft träumt. Der renommierte Dirigent Thibaut (Benjamin Lavernhe) bricht mitten im Konzert zusammen. Er hat Leukämie und braucht eine Knochenmarksspende. Dabei stellt sich heraus, dass seine Schwester nicht nur nicht kompatibel ist – sie ist gar nicht mit ihm verwandt. Thibaut wurde adoptiert und hat in der Provinz einen Bruder, von dem er bisher nichts wusste. Jimmy (Pierre Lottin) arbeitet in der Kantine einer Fabrik, spielt Posaune in einer Blasmusikkapelle und springt grummelig als Spender ein. Nach der Operation bemüht sich Thibaut um einen Kontakt zu Jimmy, und über die Musik finden die beiden tatsächlich einen gemeinsamen Draht. Thibaut hilft Jimmy schließlich sogar dabei, das Dirigieren zu lernen, als der Dirigent der Blaskapelle abspringt.
Bei Jimmy allerdings köcheln auf kleiner Flamme große Ressentiments: Musikalisch begabt sind sie beide, aber nur einer von ihnen wurde Stardirigent – weil er in der „richtigen“ Familie aufwuchs. Pierre Lottin spielt diesen etwas groben, etwas schüchternen und auch etwas traurigen Jimmy so überzeugend, dass die obligatorische Versöhnung der Gegensätze am Ende zu einfach wirkt. DIE LEISEN UND DIE GROSSEN TÖNE erkennt die Klassenunterschiede in der französischen Gesellschaft an, ist dann aber doch vor allem ein freundlicher Film, der niemandem auf die Füße treten möchte und sich filmisch keine Eskapaden erlaubt. Anders als im berühmtesten aller Blaskapellenfilme, BRASSED OFF, ist die Arbeiterklasse hier eher Objekt als Subjekt.
Originaltitel: En Fanfare
Frankreich 2023, 103 min
Sprache: Französisch
Genre: Drama, Familienfilm
Regie: Emmanuel Courcol
Drehbuch: Khaled Amara, Emmanuel Courcol, Irene Muscari
Verleih: NEUE VISIONEN
Darsteller: Benjamin Lavernhe, Pierre Lottin, Sarah Suco
FSK: oA
Kinostart: 26.12.2024
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Die leisen und die grossen Töne
(En Fanfare) | Frankreich 2023 | Drama, Familienfilm | R: Emmanuel Courcol | FSK: oA
Der Dirigent Thibaut braucht eine Knochenmarkspende. Aber das Treffen mit seinem Bruder erwackt viele Erinnerungen.
Friedrichshain
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21.05. – Mi
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