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Die Fotografin

Mit der Rolleiflex im Zweiten Weltkrieg

Der Film folgt Lee Miller (Kate Winslet) auf ihrem atemlosen Feldzug durch Europa, ihrer von Hass, Verachtung, Ehrgeiz und Empathie gleichermaßen getragenen Mission: der Welt mit ihrer Rolleiflex zu zeigen, was ist.

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Es geht in dem Spielfilm von Ellen Kuras nicht um Lee Miller, begehrtes Model, Modell, Muse – sondern um DIE FOTOGRAFIN Lee und ihre ikonischen Bilder vom Krieg: die Londoner Luftschutzwartinnen mit den surrealistischen Gasmasken, die Seidenstrümpfe, die zum Trocknen im Fenster einer Baracke für britische Soldatinnen hängen, der bis auf die Augen - „schöne Augen“ sagt Lee (Kate Winslet) - rundum weißbandagierte Soldat Kurt in einem Lazarett in der Normandie. Das Drehbuch folgt Millers atemlosen Feldzug durch Europa, ihrer von Hass, Verachtung, Ehrgeiz und Empathie gleichermaßen getragenen Mission: der Welt mit ihrer Rolleiflex zu zeigen, was ist.

Genau und diskret ist dieser Film, der uns im Kino auf Distanz hält. So wie die Fotografin sich fokussiert auf das Abbild ihres Objekts in der Kamera, nicht auf das Objekt selbst, sehen auch wir eine (präzise nach der Fotovorlage nachgestellte) Szene nicht als real, sondern als eine Collage von Fotografien, wie sie in der Vogue erschienen, und den für den Film inszenierten Bildern. So, aus Respekt vor den Opfern, lassen sich die Dinge erzählen: Als Miller tatsächlich in den Waggon kletterte, der tagelang auf den Gleisen vor dem KZ Dachau stand, mit Hunderten von verhungerten, verdursteten Menschen, bleiben wir im Kinosaal draußen. Das Entsetzen angesichts der Leichen ist im Wortsinn stumm, spiegelt sich allenfalls in Winslets wie zur Abwehr des Bösen gefrorenem Gesicht.

In solchen Momenten ist die Schauspielerin große Klasse; auch wenn sie ruppig, lakonisch oder flirt- und trinklustig sein darf. Ihre Angst, ihr Mitgefühl offenzulegen indes fällt ihr nicht so leicht. Aber hier gleicht sie jener Lee Miller, die nach dem Krieg, als alles vorbei und doch nichts vorbei war – denn die Bilder bleiben im Kopf - in eine schwere nervliche Krise geriet. Und nie über diese Zeit gesprochen hat. Das Interview mit ihrem Sohn, das die Rahmenhandlung des Films bildet, hat es nie gegeben. Und die Fotos hat sie weggepackt.

Elisabeth Bauschmid

Details

Originaltitel: Lee
Großbritannien 2023, 116 min
Genre: Drama, Biografie, Kriegsfilm
Regie: Ellen Kuras
Drehbuch: Liz Hannah, John Collee, Marion Hume
Kamera: Pawel Edelman
Schnitt: Mikkel Nielsen
Musik: Alexandre Desplat
Verleih: STUDIOCANAL
Darsteller: Kate Winslet, Alexander Skarsgård, Andrea Riseborough, Marion Cotillard, Josh O'Connor, Andy Samberg
FSK: 12
Kinostart: 19.09.2024

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Die Fotografin

(Lee) | Großbritannien 2023 | Drama, Biografie, Kriegsfilm | R: Ellen Kuras | FSK: 12 | Interview

Der Film folgt Lee Miller (Kate Winslet) auf ihrem atemlosen Feldzug durch Europa, ihrer von Hass, Verachtung, Ehrgeiz und Empathie gleichermaßen getragenen Mission: der Welt mit ihrer Rolleiflex zu zeigen, was ist.

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Charlottenburg

Kant Kino

08.12. – So

TicketsKartenreservierung: https://www.yorck.de/kinos/kant-kino 12:00

Spandau

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