Jeder Roboter braucht eine Aufgabe. Auch Rozzum „Roz“ 7134 ist darauf programmiert, anderen zu helfen, Probleme zu lösen und Hindernisse zu überwinden. Immer effizient, immer mit System. Vor eine besondere Herausforderung wird die gelenkige Blechkreatur gestellt, als sie eines Tages auf einer einsamen Insel strandet, die nur von Tieren bewohnt ist: Plötzlich sind ihre „Kunden“ Bieber, Eichhörnchen und Wildschweine. Und kaum hat sich das „Monster“ aus Metall die Sprache und Bewegungsmuster der fremden Lebewesen angeeignet, kommt es noch schlimmer: Roz findet ein Gänseküken, dessen Mutter nicht ganz ohne Roz‘ Zutun verunglückt ist. Also kümmert Roz sich aufopferungsvoll um das kleine, tollpatschige Geschöpf, bringt ihm Fressen, Schwimmen und Fliegen bei, wie es sich für eine perfekt funktionierende Roboterin gehört. Bis zum nächsten Winter muss der junge Gänserich kräftig genug sein, um mit den anderen Zugvögeln in den Süden zu ziehen. Das Training ist hart, auch für Roz, die sich immer mehr an ihr neues Zuhause und die ungleichen Inselbewohner gewöhnt.

Natürlich kommt noch dazu, dass die Firma, die Roz erfunden und konstruiert hat, dem verschwundenen Modell auf der Spur ist. Streckenweise wirkt DER WILDE ROBOTER deshalb wie eine Transformers-Folge, ist im Wesentlichen aber ein zauberhafter Animationsfilm. Die bisweilen holprige Geschichte wird mir Witz und Wärme erzählt. Am schönsten sind die Bilder, die mit Liebe fürs Detail und einer enormen Farbenlust entstanden sind. Die Messages sind eindeutig: Unser Planet ist kostbar, gute Freunde sind alles, und auch Roboter haben ein Herz - aber der Film verpackt sie derart clever in slapstickartiger Situationskomik à la Looney-Tunes, dass Groß und Klein gleichermaßen Spaß haben und am Ende berührt aus dem Kino gehen.

Pamela Jahn