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Demon Pond

Kabuku-Geister

In DEMON POND (1979), Masahiro Shinodas Adaption eines Kabuki-Theaterstücks, spielt Tamasuro Bando, ein Kabuki-Darsteller, der sich darauf spezialisiert hat, Frauenrollen zu spielen, sowohl die schöne Yuri, als auch die von Liebe träumende Dämonenprinzessin und Herrin des Dämonensees.

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DEMON POND (1979), Masahiro Shinodas Adaption eines Kabuki-Theaterstücks von Kyoka Izume aus dem frühen 20. Jahrhundert wurde bei den letzten Filmfestspielen in Cannes in einer restaurierten Fassung gezeigt und kommt nun – zusammen mit seinem kühlen Noir-Film PALE FLOWER – auch in die deutschen Kinos. Der Universitätslehrer Yamazaki reist in die Berge, auf der Suche nach einem verschollenen Freund. Er schleppt sich durch eine Wüste, wird ohnmächtig, und erwacht am Eingang zu einem fast verlassenen Dorf, in dem gerade eine Beerdigung stattfindet. Als er um ein Glas Wasser bittet, um sich den Sand aus den Augen zu spülen, bietet eine freundliche Frau an, das mit ihrer Brustmilch zu besorgen. Der Reisende läuft weiter und befindet sich in einem Wald, wo er eine Quelle findet. Dort begegnet er der schönen Yuri, die mit ihrem Mann Akira in einem alten Tempel wohnt, und dreimal am Tag eine Glocke läutet, um die Geister des Dämonensees in den Bergen zu beschwichtigen. Akira ist Yamazakis verschollener Freund. Während Akira mit Yamazaki zum Dämonensee geht und ihm seine Geschichte erzählt, bleibt Yuri allein zurück und singt einer Puppe Schlaflieder vor. Währenddessen brauen sich im Dorf und unter den Geistern des Dämonensees Katastrophen zusammen. Die Dämonenprinzessin hat Sehnsucht nach ihrem Geliebten im Schlangensee, die Bürger des Dorfes suchen ein Menschenopfer, um endlich Regen zu beschwören. Yuri und die Dämonenprinzessin werden nach Kabuki-Tradition einem onnagato, Tamasuro Bando, gespielt, einem männlichen Darsteller in Frauenrollen. Shinodas Film greift Elemente des Kabuki-Stils auf, inszeniert aber ein Fantasy-Drama, das in seinen Effekten und Choreografien auch an Märchenfilme der osteuropäischen Produktion der 60er und 70er Jahre erinnert. 2005 verfilmte Takashii Miike noch einmal die Bühnenversion des in Japan sehr erfolgreichen Stücks.

Tom Dorow

Details

Originaltitel: Yasha-ga-ike
Japan 1979, 124 min
Genre: Drama, Fantasy
Regie: Masahiro Shinoda
Drehbuch: Haruhiko Mimura, Tsutomu Tamura
Kamera: Masao Kosugi
Schnitt: Zen Ikeda, Sachiko Yamachi
Verleih: rapid eye movies
Darsteller: Tamasaburo Ban, Go Kato
Kinostart: 15.06.2023

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Vorführungen

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