
Neue Notiz
Das kostbarste aller Güter
Wahres Märchen
Mitten in einer schneeverwehten Landschaft finden ein Holzfäller und seine Frau ein Baby, das aus einem Zug geworfen wurde. In Form einer gezeichneten Fabel erzählt Michel Hazanavicius vom Trauma des Holocaust.
Die Verfilmung des Romans „Das kostbarste aller Güter“ von Jean-Claude Grumberg hat Michel Hazanavicius, der es liebt, mit filmtechnischen Herausforderungen zu jonglieren - THE ARTIST drehte er als Stummfilm, FINAL CUT in einer Plansequenz -, als 2D-Animationsfilm realisiert. Die Geschichte beginnt mit „Es war einmal“ und erscheint zunächst wie ein Märchen. In einem Winterwald leben ein Holzfäller und eine Holzfällerin, die ein Kind verloren haben und bitterarm sind. Die Holzfällerin hofft auf Gaben, die von den Zügen, die schwarz und feurig durch die Schneelandschaft donnern, abgeworfen werden. Eines Tages ist ein kleines Kind dabei, eingewickelt in ein teures Tuch. Der grimmige Holzfäller will das Kind nicht annehmen, denn es gehöre zu den „Herzlosen“, die „Gott getötet haben“, und er verbannt die Holzfällerin und das Baby in den Schuppen. Doch nach und nach wird sein Herz weich. Ebenfalls nach und nach erschließt sich, dass das Märchen von einer wahren Vergangenheit handelt, dass die Züge durch Polen fahren und Juden und Jüdinnen in die Vernichtungslager transportieren. Auch Gumbergs Vater wurde mit einem dieser Züge in den Tod transportiert. Hazanavicius übersetzt seinen poetischen Text in reduzierte Bilder, die mit harten Konturen gezeichnet sind und ein wenig an Jacques Tardis‘ Geschichten aus dem 1. Weltkrieg erinnern. Sie erzählen von einer Zeit, in der alle Komplexität verschwindet und nur noch Existentielles bleibt: Hunger, Kälte, Grausamkeit, Verrat, Hilfsbereitschaft, Mut, Liebe, Leben, Tod. Die Schnee- und Waldlandschaften dagegen sind zart, tröstlich und zeitlos. Der Erzähler, in der deutschen Fassung kongenial von Jürgen Prochnow gesprochen, betont am Schluss erneut: „Nichts hiervon ist wahr.“ Vielleicht, weil die Wahrheit nicht zu ertragen ist.
Originaltitel: La Plus Précieuse Des Marchandises
Frankreich/Belgien 2024, 81 min
Sprache: Französisch
Genre: Animation, Drama
Regie: Michel Hazanavicius
Drehbuch: Michel Hazanavicius
Schnitt: Laurent Pelé-Piovani
Musik: Alexandre Desplat
Verleih: Studiocanal
FSK: 12
Kinostart: 06.03.2025
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Vorführungen

Das kostbarste aller Güter
(La Plus Précieuse Des Marchandises) | Frankreich/Belgien 2024 | Animation, Drama | R: Michel Hazanavicius | FSK: 12
Mitten in einer schneeverwehten Landschaft finden ein Holzfäller und seine Frau ein Baby, das aus einem Zug geworfen wurde. In Form einer gezeichneten Fabel erzählt Michel Hazanavicius vom Trauma des Holocaust.
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