Magazin für unabhängiges Kino
Filmwecker
Filmnotiz

Neue Notiz

Dancing Pina

Re-Inszenierungen in Dresden und Dakar

Das Wuppertaler Tanztheater bemüht sich nach dem Tod der legendären Choreografin Pina Bausch, ihr Werk lebendig zu erhalten und ihre Stücke für ein neues Publikum zu erschließen, unter anderem durch Neu-Einstudierungen mit anderen Kompagnien.

Mehr

Theater- und Musikstücke werden oft noch Jahrhunderte nach ihrer Entstehung aufgeführt und in neuen Kontexten neu interpretiert. Tanz-Kunstwerke scheinen dazu verurteilt, mit dem Altern der ursprünglichen Ensembles in Vergessenheit zu geraten. Das Wuppertaler Tanztheater probiert nach dem Tod der legendären Choreografin Pina Bausch einen anderen Weg und bemüht sich, ihre Stücke für ein neues Publikum zu erschließen, unter anderem durch Neu-Einstudierungen mit anderen Kompagnien. DANCING PINA folgt den Proben zu „Iphigenie auf Tauris“ an der Dresdner Semperoper und zu Strawinskys „Frühlingsopfer“ an der École des Sables im Sénégal. In Dresden tanzt eine klassische Ballettkompagnie, in Dakar ein Ensemble aus verschiedenen afrikanischen Ländern, das vom Street Dance und traditionellen afrikanischen Tänzen geprägt ist. Unter der Regie von Stars der Originalchoreografien geht es darum, zwischen Werktreue und künstlerischer Freiheit die Essenz zu erhalten, die diese Stücke weltberühmt gemacht hat: Die tiefe menschliche Ehrlichkeit, das Suchen höchstpersönlicher Antworten auf grundlegende Fragen. Das ist Neuland in den Proberäumen, in Deutschland wie in Afrika. Für die vom klassischen Ballett Geprägten ist die Toleranz gegenüber Fehlern und vermeintlicher Imperfektion höchst ungewohnt; schön zu sehen, wie sie beginnen, den Freiraum der Pina-Bausch-Arbeit zu genießen. In Afrika sind die Themen andere, aber der Druck ist nicht geringer. Besonders für die Frauen bedeutet die Entscheidung für ein Leben als professionelle Tänzerin hier oft den Bruch mit familiären und gesellschaftlichen Erwartungen. Doch gibt es auch erstaunliche Ähnlichkeiten. Das Vertrauen auf die eigene Persönlichkeit als Kern der Bühnenarbeit, das charakteristisch ist für Pina Bauschs Ansatz, hat noch immer innovative Kraft.

Susanne Stern

Details

Deutschland 2022, 111 min
Genre: Dokumentarfilm, Tanzfilm
Regie: Florian Heinzen-Ziob
Drehbuch: Florian Heinzen-Ziob
Kamera: Enno Endlicher, Igor Novic, Florian Heinzen-Ziob
Schnitt: Florian Heinzen-Ziob
Verleih: mindjazz Pictures
Kinostart: 15.09.2022

Website

Vorführungen

Keine Programmdaten vorhanden.

ALLE ANGABEN OHNE GEWÄHR.
Die Inhalte dieser Webseite dürfen nicht gehandelt oder weitergegeben werden. Jede Vervielfältigung, Veröffentlichung oder andere Nutzung dieser Inhalte ist verboten, soweit die INDIEKINO BERLIN UG (haftungsbeschränkt) nicht ausdrücklich schriftlich ihr Einverständnis erklärt hat.