Hitzerekorde, steigender Meeresspiegel, Waldbrände, Überschwemmungen – schon heute sind die Folgen der Klimakrise spürbar. Lässt sich die Katastrophe noch abwenden? Dokumentarfilmregisseur Felix Maria Bühler begleitet in BIS HIERHIN UND WIE WEITER?, für den er 2024 den Student Award beim DOK.fest München gewann, fünf engagierte junge Menschen bei ihrem Kampf für das Klima – und stellt gleichzeitig die größten deutschen Klimabewegungen der letzten Jahre kurz vor.
In den ersten Szenen des Films behandeln Rettungssanitäter*innen die 19-Jährige Lina. Sie ist am 31. August 2021 gemeinsam mit anderen Aktivist*innen im Berliner Regierungsviertel in den Hungerstreik getreten, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen. Sechs Monate später stellt Lina ihren damaligen Mitstreiter*innen die Letzte Generation und deren Vorgehen vor, doch Guerrero, Taura, Charly und Fuchs probieren andere Formen des Aktivismus aus. Taura zweifelt an Fridays For Future und wundert sich, dass die Menschen dort nicht wütend sind. Guerrero, Charly und Fuchs besetzen das vom Abriss für den Kohleabbau bedrohte Dorf Lützerath – und bleiben nicht alle bis zu dessen dystopisch anmutender Räumung. Vor laufender Kamera erlebt Taura bei Ende Gelände in Hamburg Polizeigewalt, während Autofahrer*innen Lina beschimpfen, die sich in Berlin auf der Straße festgeklebt hat.
Felix Maria Bühler verzichtet auf ausführliche Hintergrundinformationen und auf Interviews mit den Protagonist*innen. Ein Jahr lang ist er ganz nah dran, fängt Diskussionen, Wut und Ohnmacht, Enttäuschung und Zweifel, aber auch Mut und Entschlossenheit ein und ist dabei, wenn die jungen Aktivist*innen sich selbst und ihre Aktionen kritisch hinterfragen – und mögliche Konsequenzen wie etwa Strafverfolgung für sich persönlich abwägen. BIS HIERHIN UND WIE WEITER? rüttelt durch seine Unmittelbarkeit auf.

Stefanie Borowsky