
Neue Notiz
Babygirl
Age Gap-Amour Fou
Firmenchefin Romy (Nicole Kidman) beginnt eine Affäre mit ihrem Praktikanten Samuel in der Dominanz und Submission eine große Rolle spielen. Der Film funktioniert, weil Halina Reijn mit Nuancen und Umwegen erzählt.
Rose Glass (SAINT MAUD, LOVE LIES BLEEDING), Coralie Fargeat (REVENGE, THE SUBSTANCE) und Halina Reijn (BODIES BODIES BODIES, BABYGIRL) – auch wenn die drei Regisseurinnen unterschiedliche Jahrgänge sind - Fargeat und Reijn sind Mitte der 1970er geboren, Glass 1990 – scheint sie eine ähnliche Idee von Filmemachen zu verbinden. Ihre Inspirationen finden sie im Genrekino - Horror, Thriller, Exploitation -, das sie als Material nutzen, um eigene Geschichten zu erzählen. Während die Ästhetik und Storylines gegen poppig-krachig-unterhaltsam tendieren, ist die darunter liegende psychologische und gesellschaftliche Analyse feministisch und präzise. So verlegt Glass eine berührende lesbische Liebesgeschichte in ein Coen-Brüder-Setting, nutzt Fargeat Splatter, um sich mit Körperbildern und Selbsthass auseinanderzusetzen, und erzählt Reijn in BABYGIRL im Rahmen einer Age Gap-Amour Fou von sexueller Selbstfindung.
Der Film steht und fällt mit Nicole Kidman. Sie ist Romy, Gründerin und CEO eines Robotikunternehmens auf Erfolgskurs, und wirkt in ihrem Auftreten einerseits kompetent und souverän, andererseits aber auch angespannt und einen Hauch defensiv. Vom Marketingteam lässt sie sich herumschubsen, und als sie mitbekommt, dass sie am Mentorenprogramm teilnehmen soll, ist sie nicht begeistert, fügt sich aber in die Firmenpolitik. Ihr Mentee ist der Anfang Zwanzig-jährige Samuel (Harris Dickinson), der diese Unsicherheit spürt und mitten in einem Arbeitsgespräch herausplatzt „Ich glaube, Sie mögen es, wenn man Ihnen Befehle erteilt.“ Die Situation geht vorüber, Samuel rudert zurück, aber Romys Fantasie ist geweckt, und eine Affäre, die mit Dominanz, Submission und dem Risiko der Entdeckung spielt, kommt ins Rollen.
Was nach SHADES OF GREY meets TAGE AM STRAND klingt, funktioniert, weil Kidman und Dickinson umwerfend spielen, und weil Reijn mit Nuancen und Umwegen erzählt. Anstelle von Hochglanz-Erotik-Versatzstücken gibt es ein Vor und Zurück, Pausen und Unsicherheiten, und als die beiden sich dann zum ersten Mal allein in einem Hotelzimmer treffen, wissen sie für einen Moment nicht, wohin jetzt mit ihrer Courage. Die Affäre hat das Potential, Romys Welt zur Implosion zu bringen. Auf der Arbeit lauern hinter den Kulissen bereits die männlichen Kollegen und der weibliche Nachwuchs auf eine Chance, Romy zu verdrängen. Zu Hause wiederum ahnen Romys liebevoller Ehemann (Antonio Banderas) und die zwei Töchter nicht, dass Romy sich immer weiter von ihnen wegbewegt in ein paralleles Universum. Und was verspricht sich eigentlich Samuel von der Liaison?
Gegenüber Dickinson und der furchtlosen Kidman verblassen die anderen Schauspieler*innen. Ihre Charaktere und Konflikte sind weit weniger ausgearbeitet und scheinen eher funktional angelegt, als Vehikel, um Aspekte von Familie oder Gleichberechtigung am Arbeitsplatz einzubringen oder auch mal einen fröhlichen Seitenhieb auf progressive Lippenbekenntnisse auszuteilen. Gleichzeitig ist die Einbeziehung von Romys Umfeld entscheidend für einen Film, der von einer Entdeckungsreise und Neu-Orientierung erzählt, die über die sexuelle Ebene hinausgeht. Die Windungen und Wege, die er dabei nimmt, sind erfreulich wenig vorhersehbar.
USA 2024, 114 min
Genre: Thriller, Krimi, Mystery
Regie: Halina Reijn
Drehbuch: Halina Reijn
Kamera: Jasper Wolf
Schnitt: Matthew Hannam
Musik: Cristobal Tapia de Veer
Verleih: Constantin Filmverleih
Darsteller: Nicole Kidman, Harris Dickinson, Antonio Banderas, Jean Reno, Sophie Wilde
FSK: 16
Kinostart: 30.01.2025
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Babygirl
USA 2024 | Thriller, Krimi, Mystery | R: Halina Reijn | FSK: 16 | Interview
Firmenchefin Romy (Nicole Kidman) beginnt eine Affäre mit ihrem Praktikanten Samuel in der Dominanz und Submission eine große Rolle spielen. Der Film funktioniert, weil Halina Reijn mit Nuancen und Umwegen erzählt.
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