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ACT! Wer bin ich?

Wertschätzung, Respekt und Ernstnehmen

Rosa von Praunheim begleitet die Theaterpädagogin Maike Plath bei einer Produktion ihrer Neuköllner Jugendtheater-Gruppe ACT.

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Rosa von Praunheim begleitet die Theaterpädagogin Maike Plath bei einer Produktion ihrer Neuköllner Jugendtheater-Gruppe ACT. Maike Plath war Lehrerin an einem Gymnasium in Schleswig-Holstein, bevor sie 2005 an eine Hauptschule nach Neukölln wechselte. Dort entwickelte sie die Grundlagen ihrer theaterpädagogischen Arbeit mit Jugendlichen, geriet aber auch mit der Schulleitung aneinander. Sie solle ihre „Privatvergnügungen“ gefälligst außerhalb der Schule betreiben, und ordentlich den Stoff vermitteln, wurde ihr mitgeteilt. Plath verließ den Schuldienst. Ihre Arbeit führt sie heute im Neuköllner Verein ACT e.V. weiter.
Praunheim interessiert sich weniger für Plaths genaue Methode – über die können sich Interessierte aber auch ausführlich in mehreren Büchern, in zahlreichen Tutorials auf Maike Plaths Youtube-Kanal und auf ihrem Blog (link: (maikeplath.de) informieren. Praunheim geht es um Persönlichkeiten, um die von Maike Plath selbst, und um die der Jugendlichen, die bei ACT als Regisseure, Schauspieler und Autoren mitmachen. Denn die freie Entfaltung der Persönlichkeit ist das eigentliche Ziel von ACT, und in der Gruppe wird das durch Wertschätzung, Respekt und Ernstnehmen der Einzelnen erreicht. In Praunheims Film ist große Begeisterung zu sehen, vor allem auf Seiten der jungen Neuköllnerinnen und Neuköllner, für die die Mitarbeit bei ACT oft einen echten Wendepunkt im Leben bedeutete. Aber auch Maike Plaths Gesichts beginnt zu leuchten, wenn sie von ihren Schützlingen und deren Entwicklung spricht. Dass eine so partizipative Produktion wie ein Stück von ACT nicht so glatt abläuft wie eine professionelle Inszenierung zeigt der Film ebenfalls. Einmal bleibt eine wichtige Darstellerin am Tag der Generalprobe weg. Sie habe einen Zusammenbruch gehabt, sagt sie am Telefon. Am nächsten Tag ist sie wieder. Alles okay, ich war nur gestern nur etwas nervös, sagt sie.

Hannes Stein

Details

Deutschland 2017, 87 min
Genre: Dokumentarischer Film
Regie: Rosa von Praunheim
Drehbuch: Rosa von Praunheim
Kamera: Elfi Mikesch
Schnitt: Mike Shepard
Musik: Moritz Degen, Ali Brown, Tahsin Karakas
Verleih: missingFILMs
Kinostart: 22.06.2017

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