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A Blast – Ausbruch

Eine Griechin schmeißt hin

Mutter dreier Kinder, Ehefrau, Studentin und sorgende Tochter - das Mühlrad von Marias Verpflichtungen dreht sich schneller und schneller, bis nur noch eine Explosion es aufhalten kann. Anhand der Geschichte einer jungen Frau zeichnet der wütende griechische Film A BLAST - AUSBRUCH das Bild eines rundum desolaten Zustandes, den die vorausgehenden Generationen verschuldet haben und von dem die nachkommenden Generationen nun zermalmt werden.

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Eine junge Frau rast im Auto durch die Nacht, ein Wald brennt. Mit einer Explosion beginnt und endet der wütende griechische Film A BLAST – AUSBRUCH von Syllas Tzoumerkas. Dazwischen wird in schnellen ruppigen Episoden aus dem Leben der jungen Frau, Maria, erzählt. Maria, die von Angeliki Papoulia (DOGTOOTH, ALPS), gespielt wird, ist jung, energiegeladen und optimistisch. Sie will etwas vom Leben: Studieren, Kinder und Yiannis, den Seemann, den sie liebt. „Ich will, dass wir Kinder haben und Geld“, sagt sie einmal beim Sex zu Yiannis. Aber das Leben will auch eine Menge von ihr, von allen Seiten zerrt es an ihr. Yiannis ist immer auf See und nie zuhause. Die Eltern schaffen es nicht mehr, den kleinen Laden zu führen und ihre Steuern haben sie schon seit Ewigkeiten nicht gezahlt. Die etwas einfältige Schwester und ihr rechtsradikaler Unternehmerfreund fühlen sich nicht zuständig, also schmeißt Maria das Jurastudium und hilft. Das Mühlrad der Verpflichtungen dreht sich schneller und schneller, bis nur noch eine Explosion es aufhalten kann.
A BLAST – AUSBRUCH erzählt in abgehackten Szenen, in denen die Personen mehr aufeinanderprallen, als dass sie sich begegnen. Marias Begegnungen mit der Schwester sind hyperaktiv und überdreht, die mit den Eltern führen immer zum Streit, die mit dem Ehemann sind purer Sex. Alles ist lose chronologisch aber kaum miteinander verbunden. Keine Kontinuität, kein Vertrauen, kein Zusammenhalt, nirgends. Um psychologische Glaubwürdigkeit schert sich A BLAST nicht, dennoch erscheint der Film erschreckend dicht an der Wirklichkeit. Tzoumerkas‘ Film schildert weniger die persönliche Entwicklung einer Frau als einen rundum desolaten Zustand, den die vorausgehenden Generationen verschuldet haben und von dem die nachkommenden Generationen nun zermalmt werden.

Hendrike Bake

Details

Originaltitel: A Blast
Deutschland/ Italien/ Niederlande/ Griechenland/ Bosnien-Herzegowina 2014, 83 min
Genre: Drama
Regie: Syllas Tzoumerkas
Drehbuch: Youla Boudali, Syllas Tzoumerkas
Kamera: Pantelis Mantzanas
Schnitt: Kathrin Dietzel
Musik: Drogatek
Verleih: Real Fiction
Darsteller: Aggeliki Papoulia, Efthymis Papadimitriou, Vassilis Doganis, Maria Filini, Themis Bazaka, Giorgos Biniaris, Eleni Karagiorgi, Christoph Berlet, Haris Attonis, Nikolas Piperas
FSK: 12
Kinostart: 16.04.2015

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