Neue Notiz
a-ha – The Movie
Selten ehrlich
Die norwegische Pop-Band a-ha hatte mit ihrer ersten Single „Take on me“ einen Welthit. Aber zwischen den Mitgliedern der Band gibt es tiefe Risse und Animositäten.
Biografische Dokumentarfilme über noch lebende Künstler geraten schnell zu Lobhudeleien, kein Wunder, welcher Regisseur will schon Jahre mit einem Menschen verbringen, den er doof findet? Doch es geht auch anders, wie Thomas Robsahm und Aslaug Holm mit A-HA – THE MOVIE zeigen, einem Dokumentarfilm über die berühmteste Bands Norwegens, die gleich mit ihrer ersten Single „Take on Me“ einen Welthit landeten, der zu den ikonischsten 80er Jahre Songs zählt. Hier erzählen Magne Furuholmen, Morten Harket und Pål Waaktaar-Savoy ihre Geschichte und lassen dabei wenig aus. Schon, dass sie meist allein zu sehen sind und fast nie als Trio, als Band, deutet die tiefen Risse und Animositäten an, die längst zu Tage getreten sind. Magne etwa ist immer noch sauer, weil zwar er das legendäre Riff zu „Take on Me“ geschrieben hat, aber Pål als hauptsächlicher Komponist gilt. Pål würde wiederum gerne als ernstzunehmender Musiker Anerkennung finden und nicht „nur“ als Autor von Popsongs und der schöne Morten hadert mit dem Leben als unendlich oft fotografierter Posterboy der Band.
Irgendwann, als Teenager, Anfang der 80er Jahre in Oslo scheinen die drei Freunde gewesen zu sein, doch das ist lange vorbei. Wie eine Zweckgemeinschaft mutet das Trio inzwischen an, doch auch wenn es anfangs so wirkt: Allein des Geldes wegen stehen sie nicht immer noch und trotz allem gemeinsam auf der Bühne. Ein tiefer Respekt vor den Fähigkeiten der Anderen scheint die Band am Leben zu erhalten, vor allem aber das Wissen, dass bei allem Streit und allen Konflikten eins klar ist: Nur als Trio, nur als „a-ha“ sind sie die Weltstars, die sie als Solo-Künstler nicht sind. A-HA – THE MOVIE ist selten ehrlich in Bezug auf Freud und Leid des Ruhms.
Originaltitel: a-ha: The Movie
Norwegen/Deutschland 2021, 108 min
Sprache: Norwegisch, Englisch
Genre: Dokumentarfilm, Biografie
Regie: Thomas Robsahm
Drehbuch: Thomas Robsahm
Kamera: Aslaug Holm
Schnitt: Hilde Bjørnstad
Verleih: Edition Salzgeber
FSK: oA
Kinostart: 14.09.2021
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