
Neue Notiz
28 Years Later
28 Jahre nach dem Ausbruch des Rage-Virus lebt Spike in einer Inselgemeinschaft vor der Küste. Sein Initiationsausflug ans Festland lässt ihn an einigen der Gewissheiten seines Lebens zweifeln.
Danny Boyles Film 28 DAYS LATER von 2002 stellt in mehrerer Hinsicht einen Zeitenwechsel dar. Zum einen kam er zu einem Zeitpunkt als die Ära des relativen Optimismus der 1990er zuende ging. Mauern waren gefallen, Konflikte beigelegt und die wichtigste Frage in den Nachrichten war, ob man eher auf der Seite von Blur oder von Oasis stand. Und doch schaut der Affe in dem Labor, aus dem das Rage-Virus ausbrechen würde, schon Nachrichtenbilder von Krawallen und Gewalt, die im Film kurz darauf auch ihren Weg in die Straßen von London finden würden, und in den folgenden 23 Jahre auch immer mehr in den echten Nachrichten auftauchen würden. Die Diskussion darüber, ob 28 DAYS LATER ein „echter“ Zombiefilm ist, dauert an, aber auch wenn die Infizierten keine Zombies im Sinne der Filme von George A. Romero sind, so ist 28 DAYS LATER doch klar in der Tradition dieser Filme, nur eben mit einer Art Untoter, die weniger unrealistisch und albern ist, und viel näher an den Leuten, um die man heute... One Pandemic Later... auf der Straße lieber einen Bogen macht.
Im Kontext der Romero-Filme gesehen war 28 DAYS LATER eine britische Version von DAY OF THE DEAD: Die Straßen waren leer, die Bilder ausgewaschen und kaum ein Protagonist nicht bereit, für das eigene Überleben das Leben anderer zu opfern, insbesondere im Fall der Armee, die in klassischen Horrorfilmen ja oft die Rolle der rettenden Kavallerie einnahm.
In Juan Carlos Fresnadillos 28 WEEKS LATER (2007) war der Glaube an die Menschheit dann auch wieder etwas stärker, mit US Army Personal als Sympathieträger*innen, die während des neuen Ausbruchs auch zumindest versuchen, Zivilisten in Sicherheit zu bringen. WEEKS nahm mehr Einflüsse aus dem Hollywood Actionkino an und war auch visuell weitaus konventioneller als DAYS digitale, zeitweise an Sozialdramen erinnernde Bilder, und endete mit dem Scheitern der Wiederbevölkerung Londons.
Now then... 28 YEARS LATER. Ob wirklich 28 Jahre seit dem ersten Ausbruch vergangen sind, ist nicht klar, und ob inzwischen wieder Menschen in London leben, auch nicht. Der zwölfjährige Spike (Alfie Williams) und seine Eltern leben in einer befestigten Siedlung auf einer Insel vor Nordengland. Ihr Alltag erinnert an den aus dem Mittelalter: Ackerbau, Fischen, Pfeile und Speere schmieden. Vor den Gefahren des Festlands sind sie durch einen Damm geschützt, der nur bei Ebbe zu überqueren ist.Weil aber die Ressourcen immer knapp sind, müssen regelmäßig kleine Exkursionen zum Festland unternommen werden, und diesmal darf Spike zum ersten Mal mit seinem Vater durch die Wälder pirschen. Nicht nur, um Vorräte zu sammeln, sondern auch, um seinen ersten Infizierten zu erlegen. Entgegen der Hoffnung am Ende von DAYS sind die vom Virus Befallenen nicht verhungert und ausgestorben, sondern haben sich in neue, weniger menschliche Versionen weiterentwickelt. Für Spike ist dieser Ausflug eine wahre Feuertaufe, denn natürlich läuft nicht alles so, wie sein Vater Jamie (Aaron Taylor-Johnson) es geplant hatte und sie überleben die Konfrontation mit einem gefürchteten „Alpha“ nur knapp. Aber auch sonst kommen Spike Zweifel an einigen der Dinge, die ihm sein ganzes Leben erzählt wurden, und insbesondere daran, dass ihre Gemeinschaft die einzigen Menschen sind, die auf den Britischen Inseln noch leben. Und weil zum Erwachsenwerden auch gehört, eigene Entscheidungen zu treffen, fasst er einen gefährlichen Plan.
Fortsetzungen haben oft den Ruf, eine „safe option“ zu sein. 28 YEARS LATER ist keine „safe option“. Die Infizierten haben durch ihre Mutation nicht mehr viel mit den Rasenden aus den ersten beiden Filme zu tun, die Handlung wurde aus der Stadt in eine ländliche Idylle verlegt und auch wenn Danny Boyle bzw. sein Kameramann Anthony Dod Mantle wie in DAYS kleine digitale Kameras einsetzt, um einen viszeralen, subjektiven Eindruck der Gefahr und Gewalt zu vermitteln, traut sich YEARS auch immer wieder abstrakt-assoziativ wie eine Videocollage oder auch so ästhetisch wie ein Ölgemälde zu sein. Ebenso nimmt die Handlung ein paar unerwartete Wendungen, die den Schrecken immer wieder mit Humor spicken und den Film schon fast zu einer Geschichte über den Neuanfang einer neuen Zivilisation als zu postapokalyptischen Horror machen. Von einem sehr gewagten Ende, das neugierig macht, wie die geplante Fortsetzung dort anschließen kann/wird, ganz zu schweigen.
28 YEARS LATER nimmt sich durchaus Atempausen, aber wenn der Film in Fahrt kommt, ist er schnell, laut und energetisch wie die Attacken der „fast zombies“, die Danny Boyles Vorgängerfilm etablierte; und trotz reichlichem Splatter auch wesentlich lebensbejahender.
Großbritannien/USA 2025, 115 min
Sprache: Englisch
Genre: Horror, Katastrophenfilm
Regie: Danny Boyle
Drehbuch: Danny Boyle, Alex Garland
Kamera: Anthony Dod Mantle
Schnitt: Jon Harris
Musik: Young Fathers
Verleih: Sony Pictures
Darsteller: Jodie Comer, Aaron Taylor-Johnson, Ralph Fiennes, Jack O'Connell
Kinostart: 19.06.2025
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28 Years Later
Großbritannien/USA 2025 | Horror, Katastrophenfilm | R: Danny Boyle
28 Jahre nach dem Ausbruch des Rage-Virus lebt Spike in einer Inselgemeinschaft vor der Küste. Sein Initiationsausflug ans Festland lässt ihn an einigen der Gewissheiten seines Lebens zweifeln.
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