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Sie nannten ihn Spencer

Prägende Filmerfahrungen

Karl-Martin Pold hat sich unter Mithilfe von Hill&Spencer-Fans aus aller Welt daran gemacht, den ersten abendfüllenden Dokumentarfilm über Leben und Werk von Carlo Pedersoli, genannt „Bud Spencer“, zu drehen.

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Für eine gewisse Altersklasse des deutschen Publikums waren die Prügelkomödien mit Bud Spencer und Terence Hill ein fester Bestandteil der prägenden Kino- und Fernsehunterhaltung. Nicht zuletzt auch wegen der sehr speziellen Synchronisation von Rainer Brandt sprachen diese Filme ein Massenpublikum an, das mit den blutigen Italowestern, in denen sich die Beiden zuerst begegneten, nie zu erreichen gewesen wäre. Karl-Martin Pold hat sich unter Mithilfe von Hill&Spencer-Fans aus aller Welt daran gemacht, den ersten abendfüllenden Dokumentarfilm über Leben und Werk von Carlo Pedersoli, genannt „Bud Spencer“, zu drehen. Dabei erwähnt er nicht nur bekanntere Aspekte wie Spencers Karriere als olympischer Schwimmer, sondern interviewt auch eine ganze Reihe von Personen, die maßgeblich daran beteiligt waren, dass Filme wie DIE RECHTE UND DIE LINKE HAND DES TEUFELS in Deutschland zu den erfolgreichsten der 1970er wurden. Von Terence Hill über den Stuntman und Schurkendarsteller Riccardo Pizzuti, Komponist Oliver Onions bis zu Jugendfreunden und besagtem Rainer Brandt kommen alle zu Wort. Sie beschreiben einen Menschen, der auch durchaus divenhaft sein konnte: Weil er stark kurzsichtig war, aber keine Kontaktlinsen tragen wollte, schlug der bärenstarke Buddy mehr als einen Stuntman wirklich K.O. und lieber als mit seinem Text beschäftigte er sich mit Essen. Hauptsächlich sind sie aber voll Liebe und Bewunderung für ihn.
Eingebettet sind die Interviews in eine offensichtlich gestellte ‚Dokumentation‘ über zwei Fans, denen Spencers Filme bei ihren Lebenskrisen geholfen haben, und die sich nun ohne Plan oder irgendwelche Italienischkenntnisse auf einen Roadtrip gemacht haben, um ihrem Idol zu danken. Diese Rahmenhandlung ist größtenteils überflüssig, der Rest des Films aber so interessant und mit so viel Herzblut gemacht, dass das wenig stört.

Christian Klose

Details

Deutschland/Österreich 2017, 90 min
Sprache: Deutsch, Italienisch, Ungarisch
Genre: Dokumentarfilm, Film übers Filmemachen
Regie: Karl-Martin Pold
Drehbuch: Karl-Martin Pold
Kamera: Serafin Spitzer
Schnitt: Thomas Vondrak
Verleih: Neue Visionen
Darsteller: Jorgo Papasoglou, Marcus Zölch, Bud Spencer
FSK: oA
Kinostart: 27.07.2017

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