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Code of Survival

Alternativen zu Monsanto

Einer zerstörerischen Landwirtschaft, wie sie vom Gentech-Riesen Monsanto betrieben wird, setzt Regisseur Bertram Verhaag drei nachhaltige Projekte aus Indien, Ägypten und Bayern entgegen.

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Monsanto, immer wieder Monsanto. Kaum ein Tag der vergangenen Monate, an dem nicht über das Unternehmen aus St. Louis berichtet wurde: Es ging ums Unkrautgift Glyphosat und dessen mögliches karzinogenes Potential; um die geplante Übernahme von Monsanto durch den Chemieriesen Bayer; im März schrieb die Süddeutsche auf einer ganzen Seite über „Die Stadt Monsanto“. Für Regisseur Bertram Verhaag, der schon neun Filme zum Thema Gentechnik gemacht hat, ist nun Monsantos Produkt „Roundup“ (mit dem Hauptwirkstoff Glyphosat) Ausgangspunkt für seinen aktuellen Film. Einer „zerstörerischen Landwirtschaft“ setzt Verhaag in CODE OF SURVIVAL drei nachhaltige Projekte entgegen: Eine pittoresk gelegene Teeplantage im indischen Darjeeling möchte mit ihrer ökologischen Anbauweise das Abrutschen der durch Kunstdüngereinsatz erkrankten Teegärten verhindern. Mit seinem vor 40 Jahren in Ägypten ins Leben gerufenem Projekt „Sekem“ zeigt der alternative Nobelpreisträger Ibrahim Abouleish, wie man mit Geduld und liebevollem Einsatz Wüste in fruchtbaren Boden verwandelt. Schließlich geht’s um einen Biobauern, wie er sich so nur im tiefsten Bayern denken lässt: Franz Aunkofer war nicht nur einer der ersten biologischen Schweine-Mäster. Es handelt sich bei dem 2010 mit der Bayerischen Staatsmedaille ausgezeichneten Querdenker auch um den wohl einzigen vegan lebenden Metzger der Republik. Hübsche Beispiele allesamt – dafür, dass es auch anders geht. Hie und da mutet das Ganze dabei wie ein Werbeclip für Bio an. Auch wünscht man sich frische O-Töne von Monsanto-Verantwortlichen. Verhaag montiert stattdessen ältere YouTube-Clips in seinen Film. Wie den Dokus TASTE THE WASTE, TOMORROW oder BAUER UNSER gelingt aber auch ihm ein spannender Beitrag zu einer der Zukunftsfragen schlechthin: Wie ernähren wir sieben, bald acht Milliarden Menschen ohne den Planeten mit Füßen zu treten?

Matthias von Viereck

Details

Deutschland 2017, 90 min
Genre: Dokumentarfilm
Regie: Bertram Verhaag
Drehbuch: Bertram Verhaag
Kamera: Waldemar Hauschild, Gerald Fritzen
Schnitt: Verena Schönauer, Hauke von Stietencron
Musik: Sami Hammi
Verleih: Pandora Film
FSK: oA
Kinostart: 01.06.2017

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IMDB

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