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Cinespañol 4 – Lateinamerikanische Filme auf Deutschlandtournee

Bereits zum vierten Mal holt die Cinespañol Filmtournee prämierte lateinamerikanische und spanische Filme ins Kino, mit dem selbstformulierten Ziel, dass „auch die kleinen Filmkulturen ihren Platz in Deutschland finden.“

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Bereits zum vierten Mal holt die Cinespañol Filmtournee prämierte spanischsprachige, vor allem lateinamerikanische, Filme ins Kino, mit dem selbstformulierten Ziel, dass „auch die kleinen Filmkulturen ihren Platz in Deutschland finden.“ Das jährlich erscheinende Filmprogramm wird ohne Förderung – die gibt es nur für europäische Filme - und mit viel Leidenschaft kuratiert. Im Dezember ist Cinespañol mit vier sehr unterschiedlichen Produktionen in sieben Indiekinos zu Gast:

Der handgezeichnete Film ANINA aus Uruguay, den Regisseur Alfredo Soderguit nach einem Kinderbuch animiert hat ist ein bunter, fröhlicher und kluger Film für alle Generationen. Die Titelheldin Anina Yatay Salas hat mit dem Spott ihrer Mitschüler wegen ihres Namens zu kämpfen, der gleich aus drei Palindromen besteht, die vorwärts und rückwärts gelesen genau gleich klingen. Als sie mit der dicken Ysel aneinandergerät und die beiden Mädchen zur Strafe von der Direktorin eine Woche lang einen versiegelten Umschlag mit sich herumtragen müssen ohne ihn öffnen zu dürfen, beginnt sich ihre Sicht auf die Welt und ihre Konkurrentin zu verändern.
Für ihren Film DER SOMMER DER FLIEGENDEN FISCHE – EL VERANO DE LOS PECES VOLADORES erhielt die chilenische Filmemacherin Marcela Said auf Festivals in Cannes und Toronto viel Anerkennung. Darin erzählt sie in starken Bildern vom Konflikt der weißen Landbesitzer mit den Ureinwohnern im südlichen Chile, und zwar aud er Perspektive der jungen Manena, die im Ferienhaus ihrer Eltern den Mapuche Pedro kennenlernt und sich dadurch allmählich von der von Angst geprägten Arroganz ihrer Eltern emanzipiert.
In MELAZA führt Carlos Lechuga in das gleichnamige abgelegene Örtchen Kubas und erzählt mit Witz von Absurditäten aus dem Alltag und den Problemen des Liebespaares Aldo und Monica. Der Lehrer muss seinen Schülern das Schwimmen in einem trockengelegten Schwimmbad beibringen, während Monica in einer stillgelegten Zuckerfabrik – eigentlich stolzes Symbol der wirtschaftlichen Unabhängigkeit – angestellt ist. Abseits von Havanna-Klischees kreiert Lechuga eine Welt in der Armut und Poesie, Stillstand und Fantasie nebeneinander existieren. Der Dokumentarfilm MERCEDES SOSA, DIE STIMME LATEINAMERIKAS widmet sich der argentinischen Sängerin und Nationalheldin, die mit ihren Liedern nicht nur als wichtige öffentliche Figur im Widerstand gegen das diktatorische Regime ihres Landes gilt, sondern gemeinsam mit anderen jungen argentinischen Künstlern das Manifest des „Nuevo Cancionero“, des „Neuen Liedermachers“ verfasste. Der Film von Rodrigo H. Vila portraitiert die vielschichtige Symbolfigur aus der Sicht ihres Sohnes Fabián Mathus und lässt durch Gespräche mit ehemaligen Weggefährten, Archiv-Interviews mit der Künstlerin selbst, Konzerteinblicken und Ausschnitten ihrer Lieder eine speziell lateinamerikanische Sicht auf die Bedeutung Sosas entstehen.
Alle Filme der Cinespañol-Reihe werden in Spanisch mit deutschen Untertiteln gezeigt.

Jens Mayer

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