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Affenkönig

Knallige Komödie

Wolfi hat in seine Villa in Südfrankreich eingeladen. Mit Ficktor, Ralfi-Analfi und Jolly Boy will er die alten Zeiten wieder aufleben lassen und den Kumpels zeigen, wo der Hammer hängt. Eine knallige Komödie über vier arme Würstchen, die es sich noch mal beweisen wollen.

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Der Affenkönig ruft, und alle kommen: Ficktor, Ralfi-Analfi und Jolly Boy wollen die alten Zeiten wieder aufleben lassen. Doch die alten Zeiten sind vorbei, im Privatleben ist Victor ein armes Würstchen in der SPD und hat eine leider dauergeile schwangere Freundin. Ralf ist mit einer frigiden Ehefrau geschlagen. Und Martin hat zwar keine Frau, dafür einen Sohn und einen Haufen Schulden. Nur Wolfi, der König dieser Affen, weiß noch, wie man die Sau rauslässt im Leben. Er lädt ein in seine Villa in Südfrankreich, einen diskreten Diener und zwei süße halbnackte Schneckchen an seiner Seite. Und er will seinen alten Kumpels zeigen, wo der Hammer hängt.
AFFENKÖNIG ist ein Film gewordener Herrenwitz; der aber nicht von Regisseur Oliver Rihs erzählt wird, sondern von den armseligen Gestalten, die im Film alles versuchen, um nochmal so jung zu sein, wie sie wahrscheinlich nie waren. Und dann nehmen sie das ganz harte Ecstasy im Club mit der Bumm-Bumm-Musik, und sie fahren eine ganz harte Fahrradtour in Frauendessous, und sie feiern ganz hart Party mit dem Motto "Finger im Po, Mexiko". Die ganzen Aktionen, die ganzen Sprüche verdecken natürlich nur spärlich die Erbärmlichkeit des Lebens, in dem die Protagonisten stecken: Früher, in ihren goldenen Zwanzigern, da waren sie die Kings, und Martin "Jolly Boy" hat sogar einen Techno-Partyhit hingekriegt. Jetzt geht’s auf die 50 zu, und das Leben besteht aus Erinnerung.
Affenkönig ist eine knallige Komödie, hinter der, wie so oft in diesem Genre, die Verzweiflung steckt. Rihs weiß sehr genau, wie er das Affentheater dieses Geburtstagswochenendes immer wieder ironisch zu brechen hat; auch, indem er immer tiefer gräbt im Niveau-Loch: Und so treibt der Film seine Späße mit den Klischeefiguren, die so süchtig sind nach Spaß.

Harald Mühlbeyer

Details

Deutschland 2016, 98 min
Genre: Komödie
Regie: Oliver Rihs
Drehbuch: Michael Sauter, Oliver Rihs, Thomas Ritter, Thomas Hess
Verleih: Port-au-Prince
Darsteller: Oliver Korittke, Jule Böwe, Hans-Jochen Wagner, Samuel Finzi, Marc Hosemann
FSK: 16
Kinostart: 13.10.2016

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