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8 Namen für die Liebe

Inner-spanischer Culture-Clash

In 8 NAMEN FÜR DIE LIEBE, dem mit elf Millionen Zuschauern erfolgreichsten einheimischen Film aller Zeiten in Spanien, folgt Rafa, ein prototypischer Macho aus Sevilla, der Baskin Amaia in ihre Heimat, um ihr ihre Handtasche zurück zu geben. Es ist der Anfang einer turbulenten inter-kulturellen Liebesgeschichte.

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"Gegensätze ziehen sich an" ist einer dieser Sprüche, die ebenso banal wie wahr sind, besonders im Kino. Was wäre die romantische Komödie ohne das Konstrukt zweier Menschen, die anfangs wie Hund und Katze wirken, am Ende aber doch erkennen, dass sie füreinander geschaffen sind. Dass jedem Zuschauer vom ersten Moment an bewusst ist, dass dieses ach so konträre Paar am Ende zusammenkommen wird, versteht sich dabei von selbst. So ergeht es auch den Hauptfiguren in Emilio Martínez-Lázaros 8 NAMEN FÜR DIE LIEBE, der mit sagenhaften elf Millionen Zuschauern der erfolgreichste einheimische Film aller Zeiten in Spanien ist. Die Geschichte beginnt in Sevilla, der Flamenco-Region der Nation, wo der überaus von sich überzeugte Aufreißer Rafa (Dani Rovira) die Baskin Amaia (Clara Lago) kennen lernt. Nun sind die Basken für die Spanier ungefähr das, was die Ostfriesen lange Jahre für den Rest Deutschlands waren: Hinterwäldler mit merkwürdigen Traditionen - und allesamt potentielle Terroristen.
Klar, dass Rafa und Amaia nicht wahrhaben wollen, dass sie in Wirklichkeit füreinander bestimmt sind. Dennoch reist Rafa Amaia ins Baskenland hinterher, wo seine Vorurteile auf die Realität prallen. Teilweise werden sie bestätigt: Die Basken haben komische Frisuren und essen in unvorstellbaren Mengen, teils widerlegt: Nicht jeder Baske ist Terrorist! Das hört sich etwas grobschlächtig an und ist es auch, aber weder die erfolgreichen deutschen Komödien von Otto bis Bully, noch der legendäre Louis de Funès oder gar die zeitgenössische amerikanische Komikerriege im Dunstkreis Judd Apatows zeichnen sich durch besondere Subtilität aus. Wie andere nationale Komödien verbreitet 8 NAMEN gute Laune und verrät nebenher einiges über einheimische Befindlichkeiten, wie die kulturellen Unterschiede zwischen Nord- und Südspanien. Nicht mehr und nicht weniger.

Michael Meyns

Details

Originaltitel: Ocho apellidos vascos
Spanien 2014, 98 min
Genre: Komödie
Regie: Emilio Martínez Lázaro
Drehbuch: Borja Cobeaga, Diego San José
Kamera: Gonzalo F. Berridi
Schnitt: Ángel Hernández-Zoido
Musik: Fernando Velázquez
Verleih: Alamode Filmverleih
Darsteller: Karra Elejalde, Clara Lago, Alberto López, Dani Rovira, Carmen Machi, Alfonso Sánchez, Aitor Mazo, Abel Mora, Aitziber Garmendia
FSK: 6
Kinostart: 11.06.2015

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